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Neuer im Vatikan Bischof und Regierungschef mit Erwartungen an neuen Papst

Erfurts Bischof ist erfreut über die Wahl des neuen Papstes und formuliert erste Vorstellungen, was von Leo XIV. zu erwarten ist. Auch Ministerpräsident Voigt hat Erwartungen an ihn.

Von dpa Aktualisiert: 09.05.2025, 16:48
Ulrich Neymeyr, Erfurts Bischof, begrüßt die Wahl des neuen Papstes. (Archivbild)
Ulrich Neymeyr, Erfurts Bischof, begrüßt die Wahl des neuen Papstes. (Archivbild) Martin Schutt/dpa

Erfurt - Erfurts Bischof Ulrich Neymeyr begrüßt die Wahl des Kardinals Robert Francis Prevost zum Papst und verbindet Hoffnungen mit ihm. „Zum einen freue ich mich, dass Leo XIV. das Anliegen seines Vorgängers, dass nicht nur Bischöfe über den Weg der Kirche entscheiden, fortsetzt. Dass er Synodalität wünscht, machte er bereits in seiner ersten Ansprache nach seiner Wahl zum Papst deutlich.“ Dafür sei er ihm sehr dankbar, sagte Neymeyr. 

In der stark hierarchisch geprägten katholischen Kirche meint Synodalität unter anderem einen gemeinsamen Beratungs- und Entscheidungsprozess und die Beteiligung auch von Laien.

Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) verwies darauf, dass besonders in katholisch geprägten Thüringer Regionen wie dem Eichsfeld und der Rhön die Wahl mit großer Aufmerksamkeit und Zuversicht verfolgt wurde. „Die Wahl von Papst Leo XIV. ist für viele Gläubige ein bedeutendes Zeichen der Hoffnung und einer möglichen geistlichen Erneuerung“, sagte er.

Neymeyr erwartet Einsatz für soziale Gerechtigkeit 

„Möge sein Wirken die Menschen weltweit berühren“, wünschte sich Voigt. Gerade in einer Zeit voller Umbrüche und Unsicherheiten brauche es klare, glaubwürdige Stimmen. Der Papst sei für Millionen Menschen ein geistlicher Anker – und ein Zeichen dafür, dass der Glaube verbindet, erklärte Thüringens Regierungschef. „Papst Leo XIV. kann für viele – auch bei uns in Thüringen – eine Quelle der Orientierung, des Trostes und der Inspiration sein.“

Bischof Neymeyr geht zudem davon aus, dass Leo XIV. auch ein politischer Papst sein wird: „Er kennt aus seiner langjährigen Tätigkeit in Peru die Kirche der Armen. So werden soziale Gerechtigkeit und der Einsatz für Arme und Benachteiligte auch in seinem Pontifikat vermutlich eine große Rolle spielen.“ Dass der neue Papst in seiner ersten Rede als solcher unter anderem von einer Kirche sprach, die Brücken baue, den Dialog suche und für alle offen sei die Nächstenliebe brauchten, mache Hoffnung. Etwa 130.800 Katholiken leben laut Bistums-Website im Bistum Erfurt.

Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost war nach nur 24 Stunden Konklave zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt worden. Als Pontifex wird der 69-Jährige den Namen Leo XIV. tragen.