Geschichte Bischof Stäblein plädiert für Feiertag am 9. November
Warum der 9. November für Bischof Christian Stäblein so ein wichtiges Datum in der deutschen Geschichte ist und was sich der evangelische Theologe für diesen Tag wünscht.

Berlin - Der Berliner Bischof Christian Stäblein spricht sich für einen Feiertag am 9. November aus. Das Datum steht für mehrere historische Ereignisse in der deutschen Geschichte - für den Tag des Mauerfalls 1989 und auch für die Pogromnacht 1938, bei der die Nationalsozialisten brutal gegen Juden und Synagogen vorgegangen waren.
„Wir erinnern und gedenken des schrecklichen Bedrohens, Verfolgens und Mordens der Nazis von Juden und Jüdinnen“, sagte Stäblein in einer Radioansprache im rbb. Und es jähre sich an dem Datum auch, dass Menschen friedlich die Berliner Mauer zum Einsturz gebracht hätten.
„Der 9. November ist der Gedenk- und Feiertag in der deutschen Geschichte“, sagte der evangelische Geistliche. Man solle ihn begehen mit Gottesdiensten, Erinnerungsstunden, Reden, Gebeten, multireligiös und verbindend und „tatsächlich mit allem, was eben zu diesem Tag gehört“.
„Macht den Tag frei und setzt ein Zeichen“
„Deshalb: Macht den Tag frei und setzt ein Zeichen – gerade jetzt“, sagte Stäblein, der sich nach Angaben einer Sprecherin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) für einen gesetzlichen Feiertag am 9. November ausspricht.
Freiheit und Menschenwürde, Erinnern und Gedenken – im Leben und vor Gott gehöre beides zusammen, sagte Stäblein. „Und wir kriegen es nicht hin, da einen würdigen Gedenk- und Feiertag zu halten? Bitte? Wann, wenn nicht am 9. November!“ In Deutschland ist der 9. November kein Feiertag. An die Wiedervereinigung wird am 3. Oktober erinnert.