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Werra-Region Bund unterstützt Auenwald-Projekt an der Werra

Die Werra liegt am Grünen Band, das die ehemalige innerdeutsche Grenze markiert. Der Fluss litt lange unter salzhaltigen Abwässern - er soll Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen werden.

Von dpa 28.07.2025, 15:09
Projekt bei Treffurt soll für naturnahen Auenwald sorgen (Archivbild)
Projekt bei Treffurt soll für naturnahen Auenwald sorgen (Archivbild) Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Erfurt/Treffurt - Der Bund unterstützt mit einem Millionenbetrag ein Auenwald-Projekt an der Werra im Südwesten Thüringens. Es soll bei Hoch- oder Niedrigwasser als Wasserrückhalt sowie dem Naturschutz dienen, teilten die Umweltministerien von Bund und Land mit.

Über das Projekt bei Treffurt informierten sich der aus Thüringen stammende Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) und sein Thüringer Amtskollege Tilo Kummer (BSW). Insgesamt sollen bis 2030 rund 3,2 Millionen Euro fließen. 

Die Stadt Treffurt im Wartburgkreis und das Land Thüringen stellten die Flächen für das Projekt zur Verfügung. Es gehe um 27,5 Hektar Werra-Auen auf einer Strecke von rund zehn Kilometern in der Gemeinde Treffurt. Die Werra, die abschnittsweise am Grünen Band entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze fließt, litt lange unter salzhaltigen Abwässern - sie solle wieder Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen werden. 

Geld aus Programm „Blaues Band“

Angezapft wird für das Projekt das Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ von Bundesumwelt- und Bundesverkehrsministerium. Der ehemalige innerdeutsche Grenzstreifen verbinde heute Menschen, Landschaften und einzigartige natürliche Lebensräume miteinander, erklärte Schneider nach Ministeriumsangaben. „Wenn jetzt zudem Grünes und Blaues Band an der Werra miteinander verbunden werden, dann hat das in dieser Region eine ganz besondere Symbolik.“

Kummer erinnerte daran, dass die Werra mehr als 40 Jahre über weite Strecken eine lebensfeindliche Grenze bildete. Sie musste Salzabwasser der DDR-Kaliproduktion aufnehmen. 

Auch das Verpressen von Salzabwasser in den Boden sowie Abwässer der Kali-Halden auf hessischer Seite beeinträchtigten den Fluss bis heute, so Kummer. Thüringen habe das Grüne Band als Nationales Naturmonument unter Schutz gestellt. Nun sollen mit dem Projekt „Wunden, die dem Fluss in der Vergangenheit zugefügt wurden“, geheilt werden. 

Auenwälder leiden unter Wassermangel 

Nach Ministeriumsangaben schützen naturnahe Auen vor Hochwasser und filtern Nähr- und Schadstoffe aus Boden- und Grundwasser. Sie gehörten zu den am meisten gefährdeten Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Immer mehr Auengebieten in Deutschland fehle die Verbindung zum Gewässer, Auenwälder und Feuchtlebensräume litten dadurch häufiger unter Wassermangel. 

Aus dem Programm könnten Landkreise und Städte und Gemeinde sowie Naturschutz- und Umweltverbände vom Bundesamt für Naturschutz Fördermittel erhalten, um die Auen entlang der Bundeswasserstraßen als Zentren der biologischen Vielfalt und Achsen des Biotopverbundes zu entwickeln.