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Statistik Bundespolizei im Norden - viele Aufgaben, mehr Überstunden

Von Nord- und Ostsee über Landgrenzen bis hin zur Bahnsicherheit: Die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt deckt viele Aufgaben ab – dabei sind zuletzt mehr Überstunden entstanden.

Von dpa 07.08.2025, 05:30
Fußballspiele, illegale Migration, kritische Infrastruktur auf See - die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt hat ein breites Aufgabenfeld. (Archiv)
Fußballspiele, illegale Migration, kritische Infrastruktur auf See - die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt hat ein breites Aufgabenfeld. (Archiv) Stefan Sauer/dpa

Bad Bramstedt - Die Anzahl der Überstunden der Bundespolizei im Norden ist zuletzt gewachsen. Mit Stichtag 31. Dezember 2024 verzeichnete die für Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie Nord- und Ostsee zuständige Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt mehr als 152.000 Überstunden. Ein Jahr zuvor waren es den Angaben zufolge rund 137.700. 

Für Ende Juni dieses Jahres wurde der Stand mit rund 164.300 Überstunden angegeben. Wegen möglicher saisonaler Effekte lassen sich Ganz- und Halbjahreszahlen aber mitunter nicht vergleichen.

Zur Zuständigkeit der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt gehören die Bundespolizeiinspektion Pasewalk im Osten und die dortige deutsch-polnische Grenze, die Inspektionen in Stralsund, Rostock, Kiel und Flensburg sowie die deutsch-dänische Grenze.

Zuständigkeit für Nord- und Ostsee

Außerdem ist die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt in Nord- und Ostsee auch außerhalb des Küstenmeeres für die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) und die Hohe See zuständig. Zur Direktion gehören die Bundespolizeiinspektionen See in Warnemünde in Mecklenburg-Vorpommern, in Neustadt in Holstein, aber auch in Cuxhaven in Niedersachsen.

Von den vier größten, rund 86 Meter langen Einsatzschiffen der Bundespolizei sind zwei in der Nordsee unterwegs und zwei an der Ostseeküste stationiert. Neben weiteren kleineren Booten verfügt die Bundespolizei über drei rund 66 Meter lange Schiffe, davon ein Schulschiff.

Spätestens seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine 2022 und Vorfällen mit beschädigten Seekabeln und Pipelines in der Ostsee hat die Überwachung des Seegebiets an Bedeutung gewonnen. Auch die Präsenz russischer Schiffe und der sogenannten Schattenflotte, also Tanker, die Russland zur Umgehung von Sanktionen nutzt, beschäftigt die Bundespolizei auf See.

Bahnsicherheit ist weitere Aufgabe

An der deutsch-polnischen Grenze Landgrenze kontrolliert die Bundespolizei seit Oktober 2023 stichprobenhaft, um irreguläre Migration einzudämmen. Seit September 2024 wird an allen deutschen Landgrenzen kontrolliert, also etwa an der deutsch-dänischen. Im Mai hatte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) intensivere Grenzkontrollen angeordnet. Gleichzeitig wies er an, dass künftig Asylsuchende an der Grenze zurückgewiesen werden können.

Neben den Grenzen an Land und auf See ist die Bundespolizei für den Bahnverkehr und seine Sicherheit zuständig, ist auf Bahnhöfen präsent oder bei Vorfällen an Bahnstrecken im Einsatz. Sie kommt zum Einsatz, wenn etwa Menschen per Bahn zu Demonstrationen oder Fußballspielen anreisen. Auch an Flughäfen ist die Bundespolizei präsent und kontrolliert etwa Reisende.

Mit Stand vom 1. Juli dieses Jahres gehörten zu der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt 2.666 Mitarbeiter. Davon arbeiten 2.311 im sogenannten Polizeivollzugsdienst - diese arbeiten nicht etwa in der Verwaltung, sondern als Bundespolizisten und -polizistinnen. 

Ein Jahr zuvor waren es den Angaben zufolge 2.511 Mitarbeiter, davon 2.221 im Polizeivollzugsdienst. Die Überstundenzahlen schließen Polizeivollzugsbeamte, Verwaltungsbeamte sowie nicht verbeamtete Tarifbeschäftigte ein.