Neues Stadtoberhaupt Bürgermeisterwahl in Meißen beginnt
Ein Kandidat mit NPD-Vergangenheit, ein erfahrener Finanzbürgermeister und ein FDP-Mann: Das Rennen um das Rathaus beginnt. Wer überzeugt die Wahlberechtigten?

Meißen - In Meißen sind heute 22.752 Wahlberechtigte dazu aufgerufen, einen neuen Oberbürgermeister für die Stadt zu wählen. Zur Wahl stehen drei Kandidaten: Martin Bahrmann (38) tritt für die FDP an, Markus Renner (45) ist parteilos, René Jurisch (51) ist zwar kein Mitglied der AfD, tritt aber für diese Partei an. Der bisherige Oberbürgermeister Olaf Rasche stellt sich nicht mehr zur Wahl. Der parteilose Amtsinhaber hatte die Stadt 21 Jahre lang geführt.
Nach Angaben der Stadt sind 189 Wahlhelfer in 15 Wahllokalen im Einsatz. Seit 8.00 Uhr sind diese geöffnet. Mit dem vorläufigen Ergebnis wird am Abend gerechnet. Sollte keiner der drei Kandidaten die absolute Mehrheit bekommen, wird am 28. September ein zweiter Wahlgang erforderlich. Dann gewinnt der Kandidat, der die meisten Stimmen erhält.
AfD-Kandidat rechnet sich gute Chancen aus
Da die AfD zur Stadtratswahl im Juni 2024 mit rund 32,9 Prozent stärkste Kraft in Meißen wurde, rechnet sie sich nun auch für die Wahl des Stadtoberhauptes gute Chancen aus.
Für Aufmerksamkeit sorgt, dass der AfD-nahe Jurisch vor etwa 25 Jahren für kurze Zeit in der rechtsextremen NPD war. FDP-Mann Bahrmann hatte bei der letzten OB-Wahl in der ersten Runde 14,9 Prozent und in der zweiten Runde 13,6 Prozent der Stimmen bekommen. Markus Renner ist seit 2016 Finanzbürgermeister und als Stellvertreter von Raschke am besten mit der Materie vertraut. Er genießt Unterstützung aus anderen Parteien.