Spektakel an historischem Ort Burgfestspiele Meissen feiern Jubiläum
Der Ort ist mehr als 1.000 Jahre alt und Schauplatz sächsischer Geschichte. Im Sommer wird der Hof der Albrechtsburg Meissen zur Theater- und Konzertbühne.

Mit einem opulenten Programm feiern die Burgfestspiele Meissen 2025 ihre Premiere vor 100 Jahren. „Sie fanden 1925 das erste Mal statt“, sagte Projektleiter Holger May von der Stadt, die erstmals Ausrichter ist. Nach einem Stadtratsbeschluss gibt es die Burgfestspiele nun in ihrer Regie alle zwei Jahre. Vom 14. bis zum 22. Juni sind neun Veranstaltungen geplant.
Zum Auftakt an diesem Samstagabend sorgt der Salzburger Jedermann-Darsteller Philipp Hochmair mit seiner Band Die Elektrohand Gottes laut Ankündigung für „einen explosiven, experimentellen Sturm“ im Hof der Albrechtsburg. Ihnen folgen Shakespeares „Sommernachtstraum auf Säggs'sch“ mit Schauspieler Tom Pauls und der Elblandphilharmonie am Sonntag. Beide Abende sind laut May ausverkauft.
Für die anderen Veranstaltungen gibt es laut May noch Tickets. Die Platzzahl des Burghofs ist mit 830 begrenzt, im Dom sind es 350 Plätze. An dem geschichtsträchtigen Ort hoch über der Elbe - die fast 1.100 Jahre alte Albrechtsburg gilt als Deutschlands erster Schlossbau -, spielen zudem Andrej Hermlin und sein Swing Orchester, Liedermacherin Dota&Band sowie The Firebirds. Das Zwinger-Trio wird für einen Abend laut May zum Trio für Jedermann und Burgfräulein Bö und die Ritter Rost Band der gleichnamigen Kinderbuchreihe lassen Blechpop und Schrottrock ertönen.
Tradition über Jahrzehnte unterbrochen
Lokale Theatermacher brachten 1925 das Mysterienspiel „Jedermann“ in den Burghof, das bereits in Berlin und Salzburg Erfolge feierte, ein Verein plante regelmäßige Festspiele. Es gab jedoch größere Pausen bis 1945 und dann ab 1963 wieder, bis das Ensemble des Stadttheaters aufgelöst wurde.
Jeweils 1983 und 1984 sowie 2008 und 2009 gab es Burghofspiele, bis Kulturförderer sie wiederbelebten. Mit den Neuen Burgfestspielen Meissen wurde 2015 eine vielfach unterbrochene Tradition wiederbelebt. Die erfolgreiche Premiere einer „Jedermann“-Neuinszenierung 2016 machte Hoffnung auf Regelmäßigkeit.
Nach neuerlicher Zwangspause in der Corona-Pandemie übernahmen 2023 die Landesbühnen Sachsen und zogen sich nach dieser Ausgabe wieder zurück - und die Stadt übernahm selbst die Regie.