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Pandemie Corona-Ausschuss lädt bekannte Virologen

Der Corona-Untersuchungsausschuss des Landtages hat sich darauf verständigt, wer demnächst in dem Gremium aussagen sollen. Einige der Namen sind sehr bekannt.

Von dpa 27.05.2025, 16:09
Im Thüringer Landtag hat sich der Corona-Untersuchungsausschuss darauf verständigt, welche Zeugen in dem Gremium aussagen sollen. (Symbolbild)
Im Thüringer Landtag hat sich der Corona-Untersuchungsausschuss darauf verständigt, welche Zeugen in dem Gremium aussagen sollen. (Symbolbild) Martin Schutt/dpa

Erfurt - Im Corona-Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtages sollen nach dem Willen der Abgeordneten demnächst einige Wissenschaftler aussagen, deren Namen während der Pandemie in der Öffentlichkeit sehr präsent waren. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur haben die Parlamentarier beschlossen, unter anderem die Virologen Christian Drosten, Hendrik Streeck und Alexander Kekulé als sachverständige Zeugen zu laden. Gleiches gilt für den ehemaligen Leiter des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler. 

Diese Virologen hatten während der Pandemie teilweise sehr unterschiedliche Ansichten dazu vertreten, welche Maßnahmen im Kampf gegen Sars-CoV-2 angemessen waren und welche nicht.

Vernehmungen nach der Sommerpause

Die Vorsitzende des Ausschusses, Lena Saniye Güngör (Linke), wollte keine Angaben dazu machen, welche Zeugen die Abgeordneten laden. Sie bestätigte lediglich allgemein, dass der Ausschuss die Ladungen mehrerer Personen beschlossen habe. Zudem hätten die Abgeordneten die Brombeer-Landesregierung aufgefordert, Akten aus den einzelnen Ministerien, deren nachgeordneten Behörden sowie der Thüringer Staatskanzlei vorzulegen, aus denen sich ergebe, wie die damalige rot-rot-grüne Landesregierung beziehungsweise die Landesverwaltung das Infektionsgeschehen bewertete.

Die erste Vernehmung sei nach der Sommerpause geplant, sagte Güngör. Nach dpa-Informationen sollen in der ersten öffentlichen Sitzung des Ausschusses Drosten, Streeck, Kekulé oder Wieler noch nicht vernommen werden. 

Beschlossen wurde auch, dass mehrere andere Wissenschaftler aus Fachgebieten jenseits der Virologie geladen werden. So soll nach dem Willen der Abgeordneten vor dem Ausschuss unter anderem Cornelia Betsch erscheinen, die an der Universität Erfurt eine Professur für Gesundheitskommunikation innehat.

Aufklärung von Fehlern

Der Untersuchungsausschuss soll unter anderem klären, ob die damalige Landesregierung im Umgang mit der Corona-Pandemie Fehler gemacht hat. Während die Vertreter vor allem von CDU und BSW immer wieder deutlich gemacht hatten, dass sie aus den Erkenntnissen des Ausschusses Schlussfolgerungen für die Zukunft ziehen wollen, haben Vertreter der AfD mehrfach erklärt, aus ihrer Sicht solle der Untersuchungsausschuss auch dazu beitragen, die Verantwortlichen für angebliche Fehler im Umgang mit der Pandemie zur Rechenschaft zu ziehen.