Jahreswechsel Das ändert sich 2026 in Brandenburg
Neues Jahr, neues Brandenburg? Teurere Tickets, Kinderbetreuung und Mietpreise – was sich für Brandenburgerinnen und Brandenburger im Jahr 2026 ändert.

Potsdam - Das neue Jahr bringt einige Änderungen, die die Menschen in Brandenburg betreffen. Eine Auswahl:
Mietpreisbremse in Brandenburg wird ausgeweitet
In deutlich mehr Brandenburger Orten soll ab dem kommenden Jahr die Mietpreisbremse gelten. In 36 Städten und Gemeinden „mit nachweislich angespanntem Wohnungsmarkt“ seien künftig Mietpreisbremse und Kappungsgrenze vorgesehen, teilte Bauminister Detlef Tabbert (BSW) mit. Bisher galt die Regelung in 19 Orten, in fünf davon läuft sie aus.
Die Verordnung zur Mietpreisbremse sieht vor, dass bei neuen Mietverträgen die ortsübliche Vergleichsmiete höchstens um zehn Prozent überschritten werden darf. Bei bestehenden Verträgen begrenzt die Kappungsgrenze Mieterhöhungen auf 15 Prozent innerhalb von drei Jahren. Die Regelung gilt laut Tabbert nur für Gebäude vor Baujahr 2014, Neubauten sind ausgenommen.
Brandenburg setzt neuen Ganztag um
Brandenburg setzt den bundesweiten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung um, wie das Bildungsministerium mitteilte. Bislang haben Kinder bis zum Ende der 4. Klasse Anspruch auf Erziehung, Bildung, Betreuung und Versorgung in Kindertagesstätten. Der Mindestumfang beträgt neben der Unterrichtszeit und in den Ferien vier Stunden täglich.
Eine bundesweite Regelung aus dem Jahr 2021 ändert das: Kinder, die ab dem 1. August 2026 eingeschult werden, haben Anspruch auf eine ganztägige Bildung und Betreuung – also acht Stunden täglich an fünf Tagen pro Woche, auch in den Ferien. Das gilt auch für Kinder, die die 1. Klasse zum Schuljahr 2026/2027 wiederholen, also nicht mehr eingeschult werden. Mit jedem Schuljahr werden Erstklässler in den neuen Ganztagsanspruch aufgenommen. Sie behalten ihn bis zum Ende der 4. Klasse.
Erste Kinderschutzambulanzen starten
Vier Kinderschutzambulanzen sollen im kommenden Jahr in Brandenburg entstehen. Das Land sei bislang das einzige Bundesland ohne eine solche Einrichtung, teilten Gesundheits- und Jugendministerium gemeinsam mit. Im Fall möglicher Kindeswohlgefährdung sollen die medizinischen Anlaufstellen mit Fachkräften des medizinischen Kinderschutzes und der Kinder- und Jugendhilfe bei der Abklärung helfen.
2026 sollen die ersten vier Kinderschutzambulanzen an Krankenhausstandorten in Eberswalde, Lauchhammer, Neuruppin und Potsdam starten. In Potsdam wird die Kinder- und Jugendklinik im April 2026 die Ambulanz eröffnen, wie die Ernst-von-Bergmann-Gruppe mitteilte. Ein fünfter Standort in Cottbus ist laut Ministerien in Aussicht.
Regionalverkehr
Die RB 24 aus Eberswalde wird in Schönefeld zum Flughafen verlängert. Von Oranienburg aus fährt die RB 32 ab Februar 2026 ebenfalls einmal pro Stunde zum BER. Falkensee sowie Berlin-Gesundbrunnen sowie Spandau verlieren dagegen die Direktverbindung zum Flughafen.
Neu eingeführt wird die Linie RE 20 zwischen Berlin Hauptbahnhof, BER und Lübbenau (- Cottbus). Der Zug soll täglich im Stundentakt zwischen etwa 4.00 Uhr und 21.00 Uhr verkehren und unter anderem am Potsdamer Platz, in Südkreuz, Königs Wusterhausen und Lübben halten, teilte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg mit. Die Fahrzeit zwischen BER und Lübbenau beträgt rund 50 Minuten.
VBB-Preise steigen
Ab Januar müssen Fahrgäste in Berlin und Brandenburg mehr für Bus- und Bahnfahrten zahlen. Zum Jahreswechsel treten die durchschnittlich sechs Prozent höheren Preise des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) in Kraft. In Potsdam kostet eine Einzelfahrt künftig drei Euro – 20 Cent mehr als bisher. In Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Cottbus steigen die Einzeltickets um jeweils 20 Cent auf 2,70 Euro.
Wer mit einem bundesweit gültigen Deutschlandticket unterwegs ist, muss auch tiefer in die Tasche greifen: Der Preis für das Monatsabo steigt zum Jahreswechsel von 58 auf 63 Euro.
Mehr Läden auf dem Land: Brandenburg regelt Smart Stores
Wegen fehlender Supermärkte im ländlichen Raum will Brandenburg die Öffnung personalloser Mini-Läden rund um die Uhr ermöglichen. Sozialministerin Britta Müller (BSW) kündigte eine entsprechende Regelung an.
Die SPD/BSW-Koalition und die CDU-Opposition forderten sie im Landtag auf, bis Ende März 2026 eine Änderung des Ladenöffnungsgesetzes vorzulegen, um sogenannte Smart Stores an sieben Tagen pro Woche bis zu 24 Stunden betreiben zu können.