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Nach Schicksalsschlag Delmenhorster Weihnachtshaus erstrahlt wieder

60.000 Lichter, Rehe, Krippe und Pyramide: Warum das Weihnachtshaus in Delmenhorst für Sven Borchart in diesem Jahr besonders wichtig ist.

Von dpa 01.12.2025, 05:00
Sven Borchart hat die 60 000 Lichter mit seinem Stiefsohn angebracht.
Sven Borchart hat die 60 000 Lichter mit seinem Stiefsohn angebracht. Sina Schuldt/dpa

Delmenhorst - Das Weihnachtshaus in Delmenhorst erstrahlt wieder. Nach einem Jahr Pause machte Sven Borchart (55) am ersten Advent die rund 60.000 Lichter an seinem geschmückten Haus und Grundstück wieder an. Hunderte Menschen kamen, um dabei zu sein. In diesem Jahr haben die Lichter für Borchart eine ganz besondere Bedeutung: Er schaltet sie bis zum 6. Januar 2026 jeden Abend in Gedenken an seine verstorbene Frau Martina an.

„Es war eine harte Zeit“

Seit dem Jahr 2000 zelebrierte das Paar gemeinsam das aufwendige Hobby. „Im letzten Jahr starb sie drei Tage vor Weihnachten völlig überraschend“, berichtet Borchart. „Es war eine harte Zeit. Mittlerweile schaue ich aber wieder positiv nach vorn.“ 2024 war das Weihnachtshaus dunkel geblieben, weil Bocharts Knie nicht mitgespielt hatte. Es war undenkbar, dass er auf eine Leiter kletterte, um die vielen Figuren und Lichter am Haus anzubringen. 

Mit Aufbau Anfang November gestartet

Vor rund sechs Monaten bekam er eine Knievollprothese, seitdem ist er wieder schmerzfrei. „Ich habe lange überlegt, ob die Lichter wieder angehen sollen“, erzählt er. Eigentlich sollte er das Knie noch schonen. Der „Familienrat“ habe sich schließlich dafür entschieden: „In Gedenken an meine Frau machen wir das auf alle Fälle noch einmal.“

Zusammen mit seinem Stiefsohn startete er Anfang November den Aufbau der Krippe, der lebensgroßen Rehe, der Lichterbögen und der Pyramide. Am Nikolaustag soll es noch einmal Glühwein und Punsch für alle Besucherinnen und Besucher geben. Die dadurch eingenommen Spenden gehen wieder an eine Einrichtung für therapeutisches Reiten. „Das ist uns eine Riesen-Herzensangelegenheit“, betont Borchart.