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Wertvolle Bauten Denkmal-Tag mit Fokus auf Ostmoderne

Millionen strömen bundesweit zu unterschiedlichsten Denkmälern. Ein Architekturstil, an dem sich die Geister scheiden, steht dieses Mal beim Tag des offenen Denkmals im Fokus.

Von dpa 14.09.2025, 17:17
Im Fokus des Tags des offenen Denkmals stand dieses Mal die sogenannte Ostmoderne. Ein prominentes Beispiel für die DDR-Architektur: das Kultur- und Kongresszentrum in Gera. Im Inneren des Betonquaders gilt die Reliefwand „Lied des Lebens“ als Glanzstück der Bildhauerkunst in der DDR.
Im Fokus des Tags des offenen Denkmals stand dieses Mal die sogenannte Ostmoderne. Ein prominentes Beispiel für die DDR-Architektur: das Kultur- und Kongresszentrum in Gera. Im Inneren des Betonquaders gilt die Reliefwand „Lied des Lebens“ als Glanzstück der Bildhauerkunst in der DDR. Michael Reichel/dpa

Gera - Kirchen und Schlösser, frühere Industriestätten, Parkanlagen, Wohnhäuser und Zweckbauten: Mehr als 6.000 Denkmäler in rund 2.300 Kommunen öffneten bundesweit für Interessierte zum Tag des Denkmals ihre Türen und Tore. Mehrere Millionen Menschen seien den in der Regel kostenfreien Angeboten gefolgt, sich mit dem baukulturellen Erbe auseinanderzusetzen, teilte die federführende Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit. 

17.000 Gäste in Eröffnungsstadt Gera

Allein in Gera, wo die bundesweite Eröffnung des Denkmaltags stattfand, hätten mehr als 17.000 Gäste die Veranstaltungen und Denkmäler besucht. „Dass nicht nur hier so viele unterschiedliche Menschen zusammenkommen, sondern auch bundesweit und gar in ganz Europa, zeigt, dass Kultur keine Übersetzung braucht“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Steffen Skudelny, bei der Eröffnung. Mit der ostthüringischen Stadt als Eröffnungsort sollte auch ein Fokus auf die „jüngeren Epochen wie der Ostmoderne und der Bauhausarchitektur“ gelegt werden, so Skudelny. 

So gab es in Gera etwa größeres Interesse an Führungen durch das 1981 eröffnete Kultur- und Kongresszentrum (KuK) als überregional bedeutendes Beispiel der DDR-Architekturmoderne. Das rund 450 Quadratmeter große Wandrelief „Lied des Lebens“ in dem massiven Betonbau gilt als beeindruckendes Beispiel für die Bildhauerkunst in der DDR. 

Voigt: Denkmäler brauchen auch Blick voraus 

„Denkmale sind Zeichen von Geschichte, aber auch von Heimat. Orte, an denen man Heimat nicht erzählen muss, weil man sie fühlen kann“, sagte Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt zur Eröffnung. Gleichzeitig betonte er: „Hier braucht es einen Blick voraus, keinen Blick zurück.“ 

Der Tag des offenen Denkmals findet jährlich am zweiten Sonntag im September statt und ist laut Angaben der Stiftung Denkmalschutz die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Ziel ist es auch, sonst nicht zugängliche Denkmäler für die Öffentlichkeit an diesem Tag zugänglich zu machen. In diesem Jahr stand der Tag unter dem Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“.