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Bundesliga Der erste Härtetest naht: Hertha und Union im Kadercheck

Oliver Ruhnert und Fredi Bobic mangelte es sicher nicht an Arbeit in den vergangenen Wochen. Zahlreiche Transfers wickelten die Geschäftsführer von Hertha und Union ab. Nun könnte sich in den ersten Pflichtspielen zeigen, wo es noch Baustellen gibt.

Von David Langenbein, dpa Aktualisiert: 26.07.2022, 14:19
Ein Fußball liegt vor der Partie im Netz.
Ein Fußball liegt vor der Partie im Netz. Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

Berlin - Jetzt kommt es drauf an für die Berliner Bundesligisten. Nach Wochen der Vorbereitung spielt Hertha BSC bei Eintracht Braunschweig am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) im DFB-Pokal das erste Pflichtspiel der Saison. Einen Tag später zieht Union Berlin beim Chemnitzer FC (18.00 Uhr/Sky) nach. Da wird es für die Clubs auch weitere Hinweise geben, ob die Kader passen oder ob noch Nachholbedarf besteht. Ein Blick auf die aktuelle Personalsituation:

Tor:

Union: Nach dem Abgang von Andreas Luthe ist Frederik Rönnow die Nummer eins, nachdem er Luthe schon gegen Ende der vergangenen Saison abgelöst hatte. Lennart Grill, von Bayer Leverkusen ausgeliehen, soll ihn herausfordern und könnte in den Pokalwettbewerben Einsätze kriegen.

Hertha: Alexander Schwolow und Marcel Lotka sind weg, der 23 Jahre alte Däne Oliver Christensen wird nun erste Wahl im Tor sein. Der nach langer Leidenszeit zurückgekehrte Routinier Rune Jarstein wird nach aktuellem Stand sein Backup.

Abwehr:

Union: Abwehrchef Robin Knoche wird zentral zum Einsatz kommen, um die weiteren Innenverteidiger-Positionen kämpfen Paul Jaeckel (rechts) und Dominique Heintz (links) mit den Neuzugängen Danilho Doekhi und Diogo Leite. Auf den Außenverteidigerpositionen dürften Kapitän Christopher Trimmel und Niko Gießelmann gesetzt sein.

Hertha: Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny (kam ablösefrei vom FC Everton) überzeugte in der Vorbereitung mit seinem Tempo und seiner Laufbereitschaft. Auf der anderen Außenbahn sollte der neue Kapitän Marvin Plattenhardt zunächst erste Wahl sein. Links innen scheint Marc Kempf seinen Platz sicher zu haben. Um den als Kapitän abgesetzten Dedryck Boyata, Kandidat für den Platz daneben, halten sich hartnäckige Wechselgerüchte. Linus Gechter und Filip Uremovic sind die anderen Optionen.

Mittelfeld:

Union: An Rani Khedira wird auf der Sechs kein Weg vorbeiführen. Der gerade aus Genua geholte Norweger Morten Thorsby dürfte auf lange Sicht ebenfalls beste Chancen auf einen Stammplatz haben. Viele Spieler kämpfen um den Platz daneben. Genki Haraguchi ist ein aussichtsreicher Kandidat.

Hertha: Neuzugang Ivan Sunjic dürfte mit seiner Zweikampfstärke und seinem Positionsspiel viele Spiele als Sechser beginnen. Auf der Acht soll Suat Serdar offensivere Akzente setzen. Im letzten Testspiel stand zudem Kevin-Prince Boateng, Anführer und neuer Vize-Kapitän, in der Startelf. Wenn der 35 Jahre alte Berliner von Verletzungspech verschont bleibt, könnte er eine größere Rolle einnehmen als in der Vorsaison. Lucas Tousart und Vladimir Darida sind die weiteren Optionen.

Sturm:

Union: Neben Sheraldo Becker, der nach einer starken Rückrunde gesetzt ist, wird zunächst der aus der Schweiz geholte Jordan Siebatcheu in den meisten Spielen beginnen. Wenn der US-Amerikaner Anlaufschwierigkeiten hat, stehen Kevin Behrens und Sven Michel bereit. Dazu ist U21-Nationalspieler Jamie Leweling als hängende Spitze eine Möglichkeit.

Hertha: Auf den Flügeln hat Hertha mit Chidera Ejuke (links, kam aus Moskau) und Dodi Lukebakio, der eigentlich als Verkaufskandidat galt, mehr Geschwindigkeit als in der Vorsaison. Der 19 Jahre alte Derry Scherhant empfahl sich dort ebenfalls in der Vorbereitung. Auch Myziane Maolida wusste mitunter zu überzeugen. Zudem soll Marco Richter nach seiner Hodenkrebs-OP in den kommenden ins Training zurückkehren. Im Zentrum wird noch ein neuer Stürmer gesucht. Im letzten Testspiel kamen Davie Selke und der junge Luca Wollschläger zum Einsatz. Krzysztof Piatek soll den Club bei einem passenden Angebot noch verlassen.

Weitere Transfers: Auf der Zugangsseite sei Union schon „fast durch“, sagte Geschäftsführer Oliver Ruhnert schon vor dem Transfer von Thorsby. Ganz ausgeschlossen werden können weitere Zugänge aber nicht, wohl aber nur, wenn noch Spieler die Köpenicker verlassen. Die Hertha will den Kader noch weiter verkleinern, wenn möglich vor allem Spieler mit hohem Gehalt abgeben, die nicht zur ersten Wahl gehören. Das würde auch den Spielraum erhöhen, selbst noch einmal tätig zu werden - Stichwort Mittelstürmer. Der Markt sei „brutal zäh“, sagte Geschäftsführer Fredi Bobic. Bis zum Schließen des Transferfensters dürfte es im Westend spannend bleiben.