Hochwasser haben Grenzverlauf höchstwahrscheinlich verändert Deutsch-polnische Grenze soll neu vermessen werden
Bahren/Neiße (dapd) l In Brandenburg haben die Vorbereitungen für die Neuvermessung der deutsch-polnischen Grenze begonnen. Seit Anfang Juli sind Vermessungstechniker an Neiße und Oder unterwegs, sagte Günther Rothberger vom Landesbetrieb für Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB). Zunächst überprüfen und vermessen sie die Grenzsäulen und -steine, bevor diese 2013 ersetzt werden. 2014 erfolgt dann die eigentliche Neuvermessung.
Die deutsch-polnische Grenze sei das letzte Mal 1977/78 vermessen worden, sagte Rothberger, der beim Landesbetrieb für die Landes- und Bundesgrenzen zuständig ist. Seither haben unzählige Hochwasser und andere Umwelteinflüsse die Ufer der Grenzflüsse höchstwahrscheinlich verändert und damit auch den Grenzverlauf. Während die Polen ihre Grenze "gehegt und gepflegt" hätten, sei auf deutscher Seite nur so viel wie nötig getan worden, sagt Rothberger, der beim Landesamt für die Landes- und Bundesgrenzen zuständig ist. Doch 2010 trat ein Bundesgesetz in Kraft, das die Neuvermessung vorschreibt. Es sei gut möglich, dass es durch die Neuvermessung an der ein oder anderen Stelle Flächengewinne oder -verluste für Deutschland oder Polen gebe, sagt Rothberger. Dass deshalb Reiseführer und Lexika neu geschrieben werden müssen, glaubt er aber nicht. "Da wird man sich schon irgendwie einigen."