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Literaturwettbewerb Ein mutiger Käfer - Fontane-Literaturpreis für Lisa Kränzler

Es geht um einen Käfer, der aufbricht und Abenteuer erlebt: Ein modernes Märchen gewinnt den Fontane-Preis. Die Autorin hebt sich laut Jury nicht nur sprachlich von der Gegenwartsliteratur ab.

Von dpa 30.04.2025, 16:14
Der Fontane-Literaturpreis geht in diesem Jahr an die Autorin Lisa Kränzler. (Archivbild)
Der Fontane-Literaturpreis geht in diesem Jahr an die Autorin Lisa Kränzler. (Archivbild) Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Neuruppin - Der diesjährige Fontane-Literaturpreis der Stadt Neuruppin und des Landes Brandenburg geht an Lisa Kränzler. Damit wird die in Dresden lebende Autorin für ihr Kunstmärchen „Mariens Käfer“ (Verbrecher Verlag, 2024) ausgezeichnet, wie das Brandenburger Kulturministerium mitteilte. 

„Es ist ein Märchen, ein Gleichnis, eine Fabel, so kunst- wie anspruchsvoll, so überraschend wie lustig“, sagte Kulturstaatssekretär Tobias Dünow. In der Geschichte gehe es um „einen Käfer, der mal was erleben will“. Und darum wie der Käfer zum roten Panzer mit den schwarzen Punkten kommt.

Die Jury lobte die sprachliche Vielfalt des Buches. „Von Anklängen an den schwäbischen Dialekt und die frühneuzeitliche Volkssprache des ersten Teils bis zur schnoddrigen und punkigen Gegenwarts-Erzählung im ebenso umfangreichen zweiten Teil“, sagte der Jury-Vorsitzende Iwan-Michelangelo D‘Aprile. Kränzler hebe sich ab von einem Trend der Gegenwartsliteratur zur autobiografischen Ich-Erzählung und der bloßen Abbildung der vermeintlichen Realität - sie breche auf in literarisches Neuland.

40.000 Euro Preisgeld

Die Verleihung soll am 6. Juni in der Kulturkirche in Neuruppin stattfinden. Der mit 40.000 Euro dotierte Fontane-Literaturpreis wird als zweijähriges Stipendium an Autorinnen und Autoren verliehen, die mit einem Werk erstmalig herausragendes öffentliches Interesse geweckt haben. Der Literaturpreis, der alle zwei Jahre vergeben wird, wurde erstmals 1913 verliehen. Frühere Preisträger waren Alfred Döblin, Günter Grass, Wolf Biermann, Christa Wolf und Günter de Bruyn.