Vorfall in Niederdorla Ermittler: Kein Vorsatz bei Autofahrt auf Menschengruppe
Während einer Kirmes im Unstrut-Hainich-Kreis fährt ein Auto in eine vor einer Gaststätte stehende Menschengruppe. Anhaltspunkte auf Absicht haben die Ermittlungen nicht ergeben.

Mühlhausen/Niederdorla - Bei dem Vorfall mit einem gegen eine Menschengruppe gefahrenen Auto in Niederdorla (Unstrut-Hainich-Kreis) gehen die Ermittler nicht mehr von einem versuchten Tötungsdelikt aus. Es gebe nach den bisherigen Ermittlungen und Zeugenbefragungen keine Anhaltspunkte dafür, dass der Fahrer das Auto vorsätzlich auf die Gruppe gesteuert habe, sagte Ulf Walther, leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Mühlhausen, der Deutschen Presse-Agentur. Daher stelle die Staatsanwaltschaft auch keinen Antrag auf Erlass eines Haftbefehls gegen den Mann. Die Ermittlungen liefen weiter.
Der 41-Jährige war bei einer Kirmes in dem nordthüringischen Ort in der Nacht zum Sonntag auf die Gruppe zugefahren, fünf Menschen wurden laut Polizei leicht verletzt. Sie standen vor einer Gastwirtschaft, konnten dem Fahrzeug ausweichen und sich in Sicherheit bringen. Die Ermittlungen liefen laut Polizei zunächst wegen versuchten Mordes – der Vorwurf ist nun hinfällig.
Alkohol im Spiel
Laut Oberstaatsanwalt wird bei den weiter laufenden Ermittlungen unter anderem der Vorwurf des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und der Nötigung geprüft. Der Fahrer soll zudem alkoholisiert gewesen sein. Er war bereits vor dem Ereignis am Rande der Kirmes mit einem Auto im Ort unterwegs und aufgefallen. Er war der Polizei unter anderem wegen riskanter Fahrweise gemeldet worden.
Demnach habe der Mann zwischenzeitlich das Fahrzeug gewechselt. Als die Beamten ihn kontrollieren wollten, sei er zunächst mit dem Auto geflüchtet. Die Polizei verlor den Sichtkontakt. Dann fuhr der Mann auf die Menschengruppe zu. Nach der Tat habe der Mann seine Flucht fortgesetzt. Eine Fahndung der Polizei führte schließlich zum Erfolg und die Beamten nahmen den Mann vorläufig fest.