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Ausstellung Erster Teil der dezentralen Landesausstellung eröffnet

In diesem und nächsten Jahr sollen in Sachsen-Anhalt dem Bauernkrieg und Reformator Thomas Müntzer gedacht werden. Die Landesausstellung hat mehrere Teile. Der Erste wurde nun eröffnet.

Von dpa 30.05.2024, 15:31

Eisleben - Mit der Mitmachausstellung „1525! Aufstand für Gerechtigkeyt“ ist in Eisleben ab sofort der erste Teil der dezentralen Landesausstellung geöffnet. Sie ist der Erste von insgesamt sieben Teilen, die in diesem und nächstem Jahr an den 500. Jahrestag des Bauernkriegs und den Tod von Reformator Thomas Müntzers erinnern sollen. Zu der Eröffnung war unter anderem auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) gekommen. 

In „1525! Aufstand für Gerechtigkeyt“ können Besucherinnen und Besucher bis zum 6. Januar 2026 in die Rollen von Bewohnerinnen und Bewohnern einer typischen mitteldeutschen Stadt um das Jahr 1525 schlüpfen. So sollen sie die Zeit unmittelbar vor dem Aufstand aus verschiedenen Perspektiven erleben können. Die Ausstellung ist in Luthers Sterbehaus in Eisleben und in Luthers Elternhaus in Mansfeld zu sehen. 

Teil der Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“ sind außerdem auch die Ausstellung „Frührenaissance: Mitteldeutschland am Vorabend des Bauernkriegs“ im Kunstmuseum Moritzburg in Halle ab November 2024 und der Kunstparcours „Glühende Horizonte“ der Kunststiftung Sachsen-Anhalt in Allstedt (Landkreis Mansfeld-Südharz) ab 17. Mai 2025. 

„Die Ausstellungen und Veranstaltungen im Rahmen des Bauernkriegsjubiläums leisten einen wichtigen Beitrag für eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Geschichte demokratischer Bewegungen, die ihren Mut und ihren Einsatz allzu oft bitter bezahlen mussten“, sagte Roth bei der Eröffnung der Mitmachausstellung am Donnerstag. Bei den anstehenden Europa-, Landtags- und Kommunalwahlen stünden „Extremisten als Kandidaten Schlange, um in den demokratischen Gremien die Demokratie von innen auszuhöhlen“. Auch mit Ausstellungen wie dieser könne dem entgegengetreten werden. 

„Der Bauernkrieg hat das kollektive Gedächtnis im deutschsprachigen Raum über viele Generationen hinweg geprägt. Das Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts spielte in diesen kriegerischen Auseinandersetzungen eine bedeutende Rolle“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Die Relevanz historischer Bezüge für politisches Handeln und gesellschaftliche Sinnstiftung sei unbestritten. „Das gilt natürlich auch für den Bauernkrieg und seine Nachwirkungen.“ 

Für die Landesausstellung hatten Bund und Land rund sechs Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Auch in Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern sind weitere Projekte geplant. An dem auch bundesweit stattfindenden Gedenken beteiligen sich in Sachsen-Anhalt die Stiftung Luthergedenkstätten, die Kunststiftung Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle sowie die Werkleitz Gesellschaft.