DFB-Pokal Es hat nicht sollen sein: Dynamo scheidet gegen Mainz aus
Gegen einen Europacup-Teilnehmer machen die Sachsen ein gutes Spiel. Die Chancen werden wieder nicht genutzt. Am Ende jubelt deshalb der Favorit.

Dresden - Die DFB-Pokalreise ist für Dynamo Dresden in dieser Saison bereits nach der ersten Runde beendet. Der Zweitliga-Aufsteiger musste sich nach den beiden Niederlagen zum Liga-Auftakt nun auch im Cup-Wettbewerb geschlagen geben. Bundesligist 1. FSV Mainz 05 kam an der Elbe zu einem 1:0 (1:0)-Erfolg. Nationalspieler Nadiem Amiri markierte vor 30.105 Zuschauern nach 22 Minuten per Freistoß das einzige Tor der Partie.
Jakob Lemmer (66.) vergab die große Chance zum Ausgleich, als er einen Handelfmeter direkt in die Arme von FSV-Torhüter Robin Zentner schoss. Gäste-Trainer Bo Henriksen sah nach 86 Minuten wegen einer Unsportlichkeit die Rote Karte.
Dynamo fehlt Cleverness in der Chancenverwertung
„Die Effizienz hat gefehlt, um weiterzukommen. Die Art und Weise war gut, das Ergebnis leider nicht“, sagte Dynamo-Trainer Thomas Stamm. „Wir müssen am Sonntag in Bielefeld die negativen Gedanken, sollten sie da sein, abschütteln. Bei der Arminia ist auch etwas möglich, das haben wir in der Vergangenheit gezeigt“, betonte der Coach.
Nach dem Spielverlauf hätte die Niederlage nicht sein müssen, befand Vinko Sapina. „Wir hatten uns schon etwas ausgerechnet. Im Pokal ist immer alles 50:50. Und wir haben alles reingeworfen“, sagte der Mittelfeldspieler.
Dynamo muss auf Sturm-Duo verzichten
Dynamo musste neben dem an der Hand verletzten Torjäger Christoph Daferner kurzfristig auch auf den eigentlich in der Startformation erwarteten Vincent Vermeij verzichten. Der Neuzugang von Fortuna Düsseldorf laboriert an einem viralen Infekt.
Die Anfangsphase gehörte den Gastgebern, die aggressiv im Mittelfeld störten und sich in den ersten Minuten durch Nils Fröling (3., 6.), der diesmal als einzige Sturmspitze aufgeboten war, zwei Großchancen erarbeiteten. Vom Bundesligisten war bis zur 20. Minute offensiv nichts zu sehen, daher fiel die Führung ziemlich überraschend. Amiris Freistoß aus rund 22 Metern ging vom Innenpfosten ins Tor.
Treffer verändert Kräfteverhältnisse
Erst danach wurden die 05er ihrer Favoritenrolle gerechter, spielten nach vorn und brachten die Dresdner Deckung mehrfach in Bedrängnis. Paul Nebel fand mit zwei hundertprozentigen Chancen (34., 41.) im aufmerksamen Dynamo-Torhüter Tim Schreiber seinen Meister.
Dynamo hatte nun mehr mit der eigenen Deckung zu tun, kam nur noch selten zu gut vorgetragenen Angriffen. Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ergaben sich noch Möglichkeiten. Die aussichtsreichste vergab Dominik Kother, der aus elf Meter Entfernung keinen Druck hinter den Ball brachte.
Mainz spielt clever und hat zum Schluss Glück
Nach der Pause übernahm der FSV komplett die Spielkontrolle. Chancen gab es, doch die waren nicht zwingend. Vielmehr leistete man sich nach 65 Minuten durch den gerade eingewechselten Ben Bobzien ein Handspiel im Strafraum. Doch Lemmer trat den Ball so schwach, dass Zentner ihn ohne Mühe sicher aufnehmen konnte.
Mainz verwaltete danach den Vorsprung, hielt Dynamo weitgehend vom eigenen Strafraum entfernt und sparte damit Kräfte. Erst in der Schlussphase hatten die Hausherren noch Möglichkeiten, wobei Lemmer (87.) noch einmal frei vor Zentner auftauchte, aber knapp verzog. Mehr war nicht mehr drin.