Hilfe für Nagetier EU-Millionen für Feldhamster in Sachsen
Mehr Feldhamster auf sächsischen Ackerflächen: Das ist das Ziel eines neuen von der EU geförderten Projekts. So soll es mit dem Nager-Nachwuchs klappen.

Dresden/Delitzsch - Mehr kleine Fellträger sind gewünscht: Der Bestand von Feldhamster soll in Sachsen wachsen. Ein neues von der Europäischen Union gefördertes Projekt soll dabei helfen, wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie zum Start von „LIFE4HamsterSaxony“ mitteilte. Das Projekt läuft sechs Jahre und hat einen Umfang von 12,2 Millionen Euro. 75 Prozent davon trägt die EU, den Rest teilen sich das Land Sachsen, der Zoo Leipzig und der Landkreis Nordsachsen.
Im Zoo Leipzig werden demnach Feldhamster aufgezogen, die später ausgewildert werden. Zum Projekt gehöre außerdem, Ackerflächen etwa mit speziellen Getreide- und Blühstreifen „feldhamsterfreundlich“ zu bestellen. Dort soll sich der kleine Ackerbewohner eigenständig fortpflanzen können. Ziel sei es, die Feldhamster-Population in seinem letzten Vorkommensgebiet in Sachsen zu stärken.
400 Hektar Ackerland für den Feldhamster
Bereits vor dem Projektstart wurden im Mai demnach 179 Feldhamster ausgewildert. Das Umweltamt schätzt, dass der Bestand bereits jetzt auf 300 Hamster angewachsen sein könnte. Bis zum Projektende im Jahr 2031 sollen 400 Hektar Ackerland für den Feldhamster bewohnbar sein.
„Einkaufstasche“ immer dabei
Feldhamster (Cricetus cricetus) gelten als „Architekten unter der Erde“ und leben in einem weit verzweigten Bau. Sie werden bis zu 35 Zentimeter groß und können bis zu 500 Gramm wiegen. Von Oktober bis April halten sie Winterschlaf. Mit den Hamsterbacken besitzen die Tiere natürliche „Einkaufstaschen“. Die Backen sind extrem dehnbar und dienen zum Transport von Samen und Körnern für die Vorratskammer im Bau. Bedroht sind die Feldhamster etwa durch intensive Landwirtschaft und Pestizide.