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Kriminalität Ex-Partnerin und Kinder gestalkt – 45-Jähriger vor Gericht

Der Mann kreuzt immer wieder vor dem Grundstück seiner Ex-Partnerin auf – brüllend und oft mit dröhnend lauter Musik. Rund zweieinhalb Jahre soll er der Familie nachgestellt haben.

Von dpa 25.09.2025, 15:16
Ein 45 Jahre alter Vater, der seiner Ex-Partnerin und den beiden gemeinsamen Kindern rund zweieinhalb Jahre nachgestellt haben soll, steht vor Gericht. (Symbolbild)
Ein 45 Jahre alter Vater, der seiner Ex-Partnerin und den beiden gemeinsamen Kindern rund zweieinhalb Jahre nachgestellt haben soll, steht vor Gericht. (Symbolbild) Jens Kalaene/dpa

Berlin - Ein mutmaßlicher Stalker steht wegen jahrelanger Belästigungen und weiterer Straftaten vor dem Berliner Landgericht. Der 45-Jährige soll seiner ehemaligen Lebensgefährtin und den beiden gemeinsamen Kindern nachgestellt haben. Sein Verhalten habe unter anderem zu Angstzuständen und Albträumen bei der Mutter und ihren Töchtern geführt. Der Beschuldigte sagte zu Prozessbeginn, er habe seine Kinder sehen wollen - „ich hatte keine Informationen“.

In dem Prozess um Nachstellung sowie Widerstand, tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, Bedrohung, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Körperverletzung und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr strebt die Staatsanwaltschaft eine unbefristete Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus an.

Gebrüllt und Müll in den Briefkasten gestopft

Der Mann soll zwischen April 2022 und September 2024 immer wieder vor dem Grundstück seiner Ex-Partnerin in Berlin-Altglienicke aufgetaucht sein – „oft mit laut dröhnenden Bass-Boxen“, so die Staatsanwältin. Zu über 100 Vorfällen sei es gekommen. Einmal habe er ein Messer in den Briefkasten gestopft, in anderen Fällen getrocknete Blumen oder Müll. Er habe die Frau durch Nachrichten belästigt – bis zu 15 E-Mails am Tag habe er geschickt.

Die 41-Jährige soll sich im Februar 2018 von dem Mann getrennt haben. Obwohl ihm im Jahr 2022 der Umgang mit seinen damals etwa achtjährigen Zwillingen gerichtlich für die Dauer von zwei Jahren untersagt worden sei, sei es immer wieder zu Belästigungen gekommen. Mal habe er Sturm geklingelt, sich in anderen Fällen minutenlang brüllend vor dem Haus postiert. Ende September 2024 sei er über eine Metalltreppe zum Dachgeschoss des Hauses geklettert. „Er schaute in das Fenster der Zwillinge“, so die Staatsanwältin. Sie hätten vor Angst geschrien.

Dem Mann werden weitere Straftaten vorgeworfen. So soll er in einem Fall auf dem Gelände einer psychiatrischen Klinik einen Sicherheitsmitarbeiter mit einer Sichel angegriffen haben. Der Attackierte habe ausweichen können. In mehreren Fällen seien Autofahrer von dem 45-Jährigen angegriffen worden. Seit Februar 2025 befindet er sich vorläufig im Krankenhaus des Maßregelvollzugs. Er soll seit Jahren unter einer psychischen Erkrankung leiden. Für den Prozess sind vier weitere Tage bis zum 17. Oktober terminiert.