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Wegen Gesetzesvorstoß FDP darf nicht beim CSD in Bremen dabei sein

Bei der großen Demonstration für die Rechte von lesbischen, schwulen und anderen queeren Menschen in Bremen wollte die FDP mit einem Lastwagen mitfahren. Daraus wird nun nichts.

Von dpa 06.08.2025, 15:41
Beim diesjährigen CSD in Bremen darf die FDP nicht mit einem Fahrzeug dabei sein. (Archivbild)
Beim diesjährigen CSD in Bremen darf die FDP nicht mit einem Fahrzeug dabei sein. (Archivbild) Sina Schuldt/dpa

Bremen - Beim Christopher Street Day in Bremen darf die FDP nicht mit einem Fahrzeug dabei sein. Ein entsprechender Antrag wurde abgelehnt, wie CSD-Sprecher Jermaine Greene bestätigte. Grund für die Absage ist demnach ein FDP-Antrag vom Juli 2024 in der Bremer Bürgerschaft mit dem Titel „Schluss mit Gendersprache im öffentlichen Dienst“. Darin forderte die Partei, etwa die Verwendung des Gendersternchens in der behördlichen Kommunikation und Schule zu verbieten. 

Er habe den Gesetzesvorstoß als queerfeindlich empfunden, sagte der Sprecher. Aus seiner Sicht sei eine Reaktion darauf wichtig. Dem Sprecher zufolge gab es innerhalb der Community unterschiedliche Meinungen zum Umgang mit der FDP, letztlich habe sich das Organisationsteam für eine Absage entschieden. Nicht alle seien glücklich damit. Über den Ausschluss der FDP hatte zunächst Radio Bremen berichtet. 

Die Demonstration für die Rechte von lesbischen, schwulen und anderen queeren Menschen ist am 23. August in Bremen. Im vergangenen Jahr waren rund 23 000 Menschen dabei. Auch wenn der FDP-Lastwagen nicht genehmigt wurde - einzelne FDP-Mitglieder könnten selbstverständlich mitlaufen, sagte der CSD-Sprecher. Es gehe auch nur um eine Entscheidung für dieses Jahr. Die Voraussetzung für eine Teilnahme am CSD sei, dass keine queerfeindliche Sprache benutzt und keine queerfeindliche Politik betrieben werde.

FDP und CDU werfen CSD-Team Intoleranz vor

Die FDP Bremen kritisierte die Entscheidung. „Diese Form von Cancel-Culture widerspricht der Idee von Vielfalt und Freiheit und macht das CSD-Motto "Gemeinsam. Laut. Für alle" unglaubwürdig“, erklärte der Fraktionsvorsitze Thore Schäck laut Mitteilung. 

Die CDU, die dem Antrag damals zugestimmt hatte, äußerte sich ähnlich. „Wer Toleranz einfordert, muss sie auch selbst leben – dazu gehört auch, legitime Meinungsunterschiede in Sachfragen wie etwa der Gendersprache auszuhalten“, sagte der Bremer CDU-Landesvorsitzende Heiko Strohmann laut Mitteilung.