Lehrerdefizit Finanzminister schließt neue Lehrerstellen aktuell aus
Das neue Schuljahr beginnt in Brandenburg mit weniger Lehrerstellen. AfD und CDU dringen auf mehr Lehrkräfte. Finanzminister Crumbach sieht dafür derzeit keine Möglichkeit, blickt aber schon auf 2027.

Potsdam - Brandenburgs Finanzminister Robert Crumbach (BSW) sieht kurz vor dem Start des neuen Schuljahres aktuell keine Möglichkeit für zusätzliche Lehrerstellen - lässt dies aber für 2027 offen. „Der Haushalt für 2025 und 2026 ist beschlossen“, sagte Crumbach der „Märkischen Allgemeinen“ (Sonntag/online, Montag/Print). „Selbstverständlich werden wir uns für 2027 die Bedarfe erneut angucken. Wenn es dann mehr Stellen braucht, gibt es mehr Stellen. Wenn nicht, dann nicht.“
In Brandenburg ist die Zahl der Lehrerstellen im Haushalt für dieses Jahr um 345 Vollzeitstellen gesunken, auch wenn der Bildungsetat im Landeshaushalt insgesamt größer geworden ist. Die Lehrerinnen und Lehrer sollen ab dem zweiten Halbjahr eine Stunde pro Woche mehr unterrichten und dafür an anderer Stelle entlastet werden. Beides hatte für Proteste von Lehrern und Eltern gesorgt.
Opposition will zügig mehr Lehrkräfte
Die SPD/BSW-Koalition setzte das Budget für Vertretungslehrer im Haushalt noch hoch, blieb aber bei den Stellenkürzungen. Wenn wieder mehr Geld vorhanden ist, soll es nach Ansicht der Koalition zuerst in die Bildung fließen.
Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) stellt die Situation der Schulen im neuen Schuljahr am Mittwoch vor. AfD und CDU fordern möglichst bald mehr Lehrkräfte - wenn nötig auch über einen Nachtragshaushalt in diesem Jahr.
Finanzminister: Mehr Unterrichtsstunden ab zweitem Halbjahr
Der Finanzminister sieht durch den Haushalt keine zusätzliche Lücke. „Durch die zusätzliche Wochenstunde haben wir ab dem 1. Februar 2026 mehr Unterrichtsstunden im System als vorher“, sagte Crumbach. „Das zählt für mich.“
Mit Blick auf den Haushalt 2027 steht noch nicht fest, ob es tatsächlich zu neuen Lehrerstellen kommen wird. Nach Angaben des Finanzministeriums hängt dies auch von der wirtschaftlichen Entwicklung ab und von der Frage, wie die Situation dann an den Schulen ist.