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Religion & Spiritualität Ende einer Ära: Benediktiner geben Kloster Wechselburg auf

Vor mehr als 30 Jahren haben die Benediktiner das Kloster Wechselburg neu belebt. Doch nun gibt der Orden den Standort auf. Wie geht es nun mit dem geistlichen Leben an dem Wallfahrtsort weiter?

Von dpa 01.09.2025, 13:47
Zur Zukunft des geistlichen Lebens rund um die Basilika in Wechselburg gibt es viele Fragezeichen. Denn die Benediktiner, die das Kloster bisher betreiben, ziehen sich zurück. (Archivbild)
Zur Zukunft des geistlichen Lebens rund um die Basilika in Wechselburg gibt es viele Fragezeichen. Denn die Benediktiner, die das Kloster bisher betreiben, ziehen sich zurück. (Archivbild) Hendrik Schmidt/dpa

Wechselburg - Der katholische Benediktinerorden gibt sein Kloster in Wechselburg (Landkreis Mittelsachsen) auf. Die Abtei Ettal in Bayern, zu der das Kloster gehört, sehe keine Möglichkeit mehr, den Standort zu erhalten, teilte das Bistum Dresden-Meißen mit. Das Engagement werde bis Ende 2026 beendet.

Für das Bistum sei diese Entscheidung ein herber Verlust, erklärte Bischof Heinrich Timmerevers. „Wechselburg ist ein wichtiges geistliches Zentrum und ein etablierter Wallfahrtsort.“ Den Angaben zufolge leben dort nur noch zwei Mönche. Und der langjährige Prior Pater Maurus Kraß kehrt Ende September ins Mutterkloster zurück. Schon ab Ende Oktober sehe sich der Konvent nicht mehr in der Lage, die Gottesdienste in der Basilika zu übernehmen, hieß es. 

Klosterkirche 2018 zur „Basilica minor“ ernannt

Nun müssten neue Lösungen für den Wallfahrtsort gefunden werden, so das Bistum. „Gleichwohl ist klar: Der Abschied der Benediktinermönche wird das kirchliche Leben in Wechselburg spürbar verändern und Spuren hinterlassen“, konstatierte Timmerevers. Nun müssten offene Sachfragen rund um den Standort geklärt werden.

Die Klosterkirche war 2018 zur „Basilica minor“ erhoben worden. Der romanische Bau ist Wallfahrtsort, päpstliche Basilika, Kloster- und Gemeindekirche in einem. Erst im Mai war dort ein Altarbild des Künstlers Michael Triegel enthüllt worden: ein Porträt der von den Nazis ermordeten Nonne Edith Stein. 

Die Benediktiner haben in Wechselburg bislang auch ein Gästehaus betrieben, spirituelle Kurse angeboten und standen als Seelsorger bereit.