Streit über Israelkritik Friedensgesellschaft: Berliner Landesvorstand ausgeschlossen
Die Bundesspitze des Verbands DFG-VK geht gegen die Landesspitze in Berlin-Brandenburg vor. Der Konfliktpunkt: Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Friedensbewegung.

Berlin - Im Streit über Kritik an der israelischen Politik hat sich der Berliner Landesvorstand der Friedensgesellschaft DFG-VK mit der Bundesspitze des Verbands entzweit. Die Berliner Sektion teilte mit, die Bundessprecher wollten alle Mitglieder des Landesvorstands ausschließen, nachdem diese Antisemitismus und Israelhass in der Friedensbewegung kritisiert hätten.
Der politische Geschäftsführer des Bundesverbands, Michael Schulze von Glaßer, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage die Ausschlussverfahren gegen vier Mitglieder des Berliner Landesvorstands. Grund sei verband-schädigendes Verhalten. Die betroffenen Personen hätten unter anderem zu einer Gegendemonstration gegen eine vom Bundesverband unterstützte Demonstration aufgerufen.
Vorwürfe gegen den Bundesverband wies der Geschäftsführer zurück. „Dass wir gegen Antisemitismus sind, ist ganz, ganz, ganz klar.“ So habe man stets die Terrororganisation Hamas verurteilt und die Freilassung der von der Hamas gefangenen Geiseln verlangt. Es gehe im Kern darum, ob Kritik an der israelischen Politik möglich sei, sagte Schulze von Glaßer.