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Gedenkstätte Sachsenhausen Gedenkzeichen für KZ-Häftlinge mit dem schwarzen Winkel

Von dpa 12.06.2023, 11:47
Personen laufen in der Gedenkstätte Sachsenhausen über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslager.
Personen laufen in der Gedenkstätte Sachsenhausen über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslager. Fabian Sommer/dpa

Oranienburg - In der Gedenkstätte Sachsenhausen wird am kommenden Sonntag ein Gedenkzeichen für die früheren Häftlinge des Konzentrationslagers eingeweiht, die mit einem sogenannten schwarzen Winkel gekennzeichnet worden waren. Damit solle an die sogenannte „Aktion Arbeitsscheu Reich“ vor 85 Jahren erinnert werden, teilte die Gedenkstättenstiftung am Montag mit.

Nach Angaben der Stiftung hatten Kriminalpolizisten im Juni 1938 mehr als 10.000 Menschen in Konzentrationslager verschleppt, die von den Nationalsozialisten als angeblich „asozial“ mit dem schwarzen Winkel stigmatisiert worden waren. Darunter seien Wohnungslose, Alkoholkranke oder andere Menschen gewesen, deren Lebenswandel nicht der NS-Ideologie entsprach. Auch streikenden Arbeiter, Juden sowie Sinti und Roma waren darunter.

Für das KZ Sachsenhausen ließen sich mehr als 11.100 Häftlinge mit dem schwarzen Winkel nachweisen, berichtete die Stiftung. Viele von ihnen überlebten die Haft nicht. Diese Opfergruppe habe der Bundestag erst 2020 als NS-Verfolgte anerkannt. In Sachsenhausen erinnert seit 2017 ein von Nachkommen errichteter Gedenkstein an Clemens Paul Feige, der als Häftling mit dem schwarzen Winkel im KZ ums Leben kam.