Bildung Grüne für Ausbau der Sozialarbeit gegen Rechtsextremismus
Lehrkräfte einer Schule in Südbrandenburg berichten anonym über Hakenkreuze auf Möbeln und demokratiefeindliche Parolen auf dem Flur. Das löst eine Debatte aus, was gegen Rechtsextremismus getan werden kann. Grünen-Fraktionschefin Budke hat mehrere Vorschläge.

Potsdam - Brandenburgs Grünen-Landtagsfraktionschefin Petra Budke hält angesichts eines Brandbriefs über rechtsextreme Vorfälle an einer Schule im Spreewald mehr Sozialarbeit für notwendig. „Das ist jetzt klar, dass wir das auch weiter ausbauen und stärken müssen, natürlich auch die multiprofessionellen Teams an Schulen, die Schulsozialarbeit“, sagte Budke der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist sehr, sehr wesentlich, dass wir eben auch Lehrkräfte mit diesem Problem nicht alleine lassen.“ Auch die Projektträger sollten gestärkt werden. Die Grünen fordern über die geplanten 185 Stellen mindestens 215 weitere Schulassistenzen für Sozialarbeit, Psychologie, Therapie oder Verwaltung. Das sei das Minimum.
In einem anonymen Brief beklagten Lehrkräfte an einer Schule in Burg im Spreewald, sie seien täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert. Es geht unter anderem um Hakenkreuze auf Möbeln, rechtsextreme Musik im Unterricht und demokratiefeindliche Parolen in den Schulfluren. Zudem erlebten sie eine „Mauer des Schweigens“, hieß es in dem Brief. Die Lehrkräfte beklagten, dass die Unterstützung von Schulleitungen, Schulämtern und Politik fehle.
Die Grünen-Fraktionschefin setzt auch auf stärkere Zusammenarbeit der Schulen. „Entscheidend ist aus meiner Sicht tatsächlich, dass Kollegien zusammenarbeiten, sich gemeinsam verabreden, welche Maßnahmen sie treffen“, sagte Budke. Das Ziel sei, „dass an Schulen eine Null-Toleranz-Politik herrscht gegen Rassismus, gegen Homophobie, gegen Sexismus“. Dabei sollten auch Schülerinnen und Schüler eingebunden werden.
Die Grünen-Politikerin warb für mehr Offenheit im Umgang mit rechtsextremen Vorfällen. „Wir müssen sehr ernst nehmen, dass es offensichtlich auch Leute gibt, die tatsächlich sich so bedroht fühlen, dass sie Angst haben“, sagte Budke. „Die müssen wir natürlich ermutigen und stärken, tatsächlich Rückgrat zu zeigen und deutlich zu machen: Es gibt eine Unterstützung, wenn ihr euch öffentlich dagegen positioniert.“ Brandenburgs designierter Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) will die Lehrkräfte dazu ermuntern, sich bei Schwierigkeiten zu melden.