Kulturszene Sachsen Grüne: Kulturkürzungen gefährden Vielfalt im Freistaat
Sachsens Regierung plant drastische Kürzungen bei der Kulturförderung. Für viele Kulturschaffende steht damit nicht weniger als ihre Existenz auf dem Spiel.

Dresden - Sachsens Grüne haben scharfe Kritik an den geplanten Kürzungen im Bereich Kultur im Entwurf für den Doppelhaushalt 2025/2026 geäußert. „Wer soll der Staatsregierung ihre Versprechen angesichts dieser heftigen Einschnitte noch abkaufen?“, sagte die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Claudia Maicher. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) habe noch im Februar gesagt, dass man mit Kulturkürzungen keinen Haushalt konsolidieren könne. Nun lege seine Regierung einen Entwurf vor, in dem bei der Kulturförderung für zwei Jahre um 38 Millionen Euro gekürzt werden solle.
Besonders betroffen seien laut Maicher die freie Kulturszene und Angebote im ländlichen Raum. „Dass Kulturministerin Klepsch dennoch von einer verlässlichen Förderung spricht, die Strukturen und Vielfalt erhalten würde, ist bitter.“ Besonders für die Freie Kulturszene und den ländlichen Raum sei dies reines Wunschdenken, während Demokratiefeinde im ganzen Land in gesellschaftliche Leerräume drängen.
Kürzungen treffen Projekte mit gesellschaftlicher Wirkung
Nach Angaben der Grünen plant die Staatsregierung unter anderem erhebliche Einsparungen bei der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. So sollen der Stiftung im Jahr 2026 rund 20 Prozent weniger Mittel für Projektförderung zur Verfügung stehen als 2024 – das entspreche etwa 633.000 Euro. Die Programmmittel sollen demnach um 45 Prozent beziehungsweise 880.000 Euro sinken. Besonders betroffen sei die Gastspielförderung mit einem Minus von 70 Prozent.
Auch das Projekt „Filmland Sachsen“ des Filmverbandes Sachsen, das bislang erfolgreich im ländlichen Raum wirke, soll laut den Grünen komplett eingestellt werden. Die Netzwerkstellen Kulturelle Bildung in den Kulturräumen müssten mit Kürzungen von rund 700.000 Euro oder 44 Prozent rechnen. Zudem fehlten den Kulturräumen mehr als sechs Millionen Euro an Investitionsmitteln für Ausstattung und Infrastruktur.
Grüne kündigen Widerstand an
Die Grünen möchten nach eigenen Angaben nicht zulassen, „dass die Minderheitskoalition aus CDU und SPD die kulturelle Vielfalt flächendeckend gefährdet“.