Region Hannover Grünes Licht für Airbus-Transport in Tierpark
Der Serengeti-Park in der Heide will einen alten Bundeswehr-Airbus als Restaurant nutzen. Der Transport sollte schon vor Jahren durch sein, aber die Region Hannover hat Einwände. Bis jetzt.

Hannover/Hodenhagen - Nach jahrelangem Streit um den Schwerlasttransport eines ausrangierten Flugzeugs in den Serengeti-Park in der Südheide gibt es nun grünes Licht. Es gebe „keine naturschutzrechtlichen Einwände mehr“, teilte die Region Hannover mit - und begründete dies mit einem neuen Verfahren zum Tieferlegen des Rumpfes. Zuvor hatte es langwierige Auseinandersetzungen zwischen Region und Tierpark gegeben. Die Transportstrecke der Maschine vom Typ Airbus A310 vom Flughafen Hannover in Langenhagen führt auf einer Länge von rund 1,8 Kilometern durch ein Schutzgebiet.
Das Absenken des Rumpfes von 6,80 Metern auf 5,90 Meter verhindere Schäden an den Bäumen in dem Landschaftsschutzgebiet, teilte die Region mit. Dazu komme die sogenannte „Reverse Rigging“-Methode, bei der Äste der Bäume hochgebunden werden. Ein Praxistest mit einem Modell mit dem Durchmesser des Flugzeugrumpfes habe bestätigt, dass keine Schäden entstünden. Eine naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung sei damit nicht mehr erforderlich.
Neues Restaurant geplant
Der Serengeti-Park hatte den Bundeswehr-Airbus „Kurt Schumacher“ gekauft, um aus dem ausrangierten Flieger ein Restaurant zu machen. Die Maschine hatte zuletzt afghanische Ortskräfte und Angehörige nach Hannover gebracht. Ursprünglich war der Transport des Rumpfes über die etwa 50 Kilometer lange Strecke vom Flughafen nach Hodenhagen für den Sommer 2022 geplant. Die abmontierten Tragflächen und das Höhenleitwerk wurden in den Park gebracht.
Die Region Hannover hatte Mitte November 2023 den Widerspruch des Parks gegen die nicht erteilte naturschutzrechtliche Befreiung für den Transport zurückgewiesen.
Transport ab Oktober möglich
Nun sagte Jens Palandt, der Umweltdezernent der Region Hannover: „Wir haben in dem langwierigen Prozess zahlreiche Gespräche mit dem Serengeti-Park geführt und nach einer umweltverträglichen Lösung gesucht. Die gibt es mit der neuen Methode jetzt.“ Außerhalb des Schutzgebiets könnten nach Angaben der Region Rückschnitte an Bäumen erforderlich werden, ein Transport sei daher frühestens nach Ende der Brut- und Setzzeit vom 1. Oktober an möglich.
Parkinhaber Fabrizio Sepe sagte: „Wir freuen uns tierisch.“ Zunächst aber müsse für den Schwertransport ein Antrag bei der Straßenverkehrsbehörde in Langenhagen gestellt werden, auch müssten die speziellen Vorrichtungen, mit denen der Flugzeugrumpf fast einen Meter tiefergelegt und transportiert werde, noch gebaut werden. Auch ein Antrag an die Bahn müsse gestellt werden, um eine Strecke überqueren zu können. Sepe betonte: „So ein exotisches Projekt - da weiß man nicht, was noch dazwischenkommt.“