Beliebtes Diebesgut Handelsverband: Kaffee wird zunehmend weggesperrt
Der Handelsverband Sachsen sieht Kaffee als neues Ziel für Diebesbanden. Wie sich das auf den Einzelhandel und die Kunden auswirkt.

Dresden - Kaffee ist laut Handelsverband Sachsen in den Fokus von Ladendieben geraten. Er sei in den letzten Wochen wegen schlechter Ernten zum Teil deutlich teurer geworden, sagte Geschäftsführer René Glaser. Gewerbsmäßige Ladendiebe und Banden hätten Kaffee offenbar als lohnendes Diebesgut für sich entdeckt. Die Tendenz bei den Handelsunternehmen gehe dahin, Kaffee ähnlich wie Spirituosen in Vitrinen zu sperren.
Eine gute Lösung sei das nicht: „Erfahrungsgemäß sinken die Umsätze mit Produkten, die in Vitrinen stehen und die nur auf Verlangen vom Personal ausgegeben werden, spürbar.“ Für viele Kunden sei die Schwelle dann höher. Deshalb sei das Wegsperren auch immer der letzte Schritt, den die Händler dann gingen, wenn der Diebstahl überhandnimmt. Außer Kaffee sei ihm keine weitere Produktgruppe bekannt, die nun vermehrt weggesperrt werde.
Glaser verwies auf die polizeiliche Kriminalstatistik in Sachsen, wonach die Zahl der Ladendiebstähle seit Jahren zunehme. „Zusätzlich rechnen wir als Verband mit einem hohen Dunkelfeld.“ Das Handelsforschungsinstitut EHI rechne sogar mit einer Dunkelziffer von über 98 Prozent.