Bakterielle Erreger Hasenpest auch in Thüringen?
In Nachbarbundesländern wurden in diesem Jahr bereits Fälle der auch auf Menschen übertragbaren Erkrankung bekannt. Was heißt das für Thüringen?

Erfurt - Nach Fällen der sogenannten Hasenpest in Nachbarbundesländern kann das Thüringer Gesundheitsministerium zunächst Entwarnung geben: Im Freistaat sei in diesem Jahr bislang noch kein Fall der auch auf Menschen übertragbaren Krankheit bekanntgeworden. Allerdings habe es einen Verdachtsfall gegeben. Bei der Untersuchung des toten Feldhasen wurde der Erreger aber doch nicht nachgewiesen.
Grundsätzlich sei die Erkrankung vereinzelt in der Vergangenheit auch in Thüringen nachgewiesen worden, hieß es aus dem Ministerium. Konkret: 2023 bestätigte sich bei einem von drei untersuchten Tieren und 2024 ebenfalls bei einem von drei untersuchten Tieren der Verdacht auf Hasenpest.
Fälle in Niedersachsen und Hessen
Die eigentlich Tularämie genannte Hasenpest betrifft vor allem wildlebende Hasen, Kaninchen und Nagetiere. Einer Verbreitung kann also nur schwer vorgebeugt werden. Zuletzt waren gehäuft Fälle in Niedersachsen bekanntgeworden, beim dortigen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit war gar von einem verstärkten Aufkommen seit Januar dieses Jahres die Rede. Auch in Hessen wurde in diesem Jahr bei einzelnen Tieren die Erkrankung nachgewiesen.
Die Tularämie gilt als hochansteckend und wird durch einen bakteriellen Erreger und dessen Unterarten ausgelöst. Andere Tierarten, auch Haustiere und Menschen, können sich durch direkten Kontakt infizieren. Für Tiere kann die Krankheit tödlich enden, beim Menschen können verschiedene Symptome auftreten, darunter Fieber, Erbrechen und schlecht heilende Geschwüre.
Nur selten bei Menschen nachgewiesen
Aber: Tularämie kommt beim Menschen laut dem Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz relativ selten vor. Um eine Ansteckung zu vermeiden, empfiehlt das Gesundheitsministerium etwa Fleisch von Wildtieren vor dem Verzehr ausreichend zu erhitzen und beim Umgang mit kranken oder toten Wildtieren Schutzhandschuhe zu tragen und umsichtig zu sein. Da etwa auch Zecken den Erreger übertragen können, empfiehlt das Ministerium zudem Insektenschutzmittel zu verwenden.