Medizin Hausärzteverband fordert Verdoppelung der Landarztquote

Hannover - Die Studienplätze für die Landarztquote in Niedersachsen sollte nach Ansicht des Hausärzteverbands verdoppelt werden. Zudem sollte jeder Landkreis interessierte junge Menschen aus seiner Region für das Studium vorschlagen können, wie der niedersächsische Hausärzteverband am Freitag in Hannover mitteilte. Es habe sich gezeigt, dass Studierende der Humanmedizin auch nach dem Studium in ihrer Heimat praktizieren wollten, sagte Hausärzteverband Matthias Berndt laut Mitteilung.
Der Verband sprach von einem großen Interesse an den Studienplätzen. Daher müsste diese Zahl ausgebaut werden. „Wir brauchen alle verfügbaren Nachwuchskräfte, die sich für den Weg in die Hausarztpraxis entscheiden“, forderte Berndt.
Die CDU-Fraktion schloss sich der Forderung an. „Besonders zu unterstützen ist der Vorschlag eines regionalen Aspektes, so dass mindestens eine Studentin oder Student aus jedem Landkreis in Niedersachsen kommen sollte“, sagte CDU-Gesundheitspolitiker Volker Meyer.
Die Landarztquote soll dem wachsenden Ärztemangel entgegenwirken. Dafür wird jungen Menschen der Zugang zum Medizinstudium erleichtert, wenn sie sich im Gegenzug dazu verpflichten, nach Abschluss des Studiums und der Weiterbildung zehn Jahre lang als Hausärztin oder Hausarzt in einer Region mit zu wenigen Ärzten zu arbeiten. Die 60 zu vergebenen Studienplätze verteilen sich auf Göttingen, Hannover und Oldenburg. Das erste Semester mit diesen neuen Medizinstudienplätzen begann im Oktober.
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Hannover sagte, man könne sich so einen Schritt grundsätzlich vorstellen. Es brauche dazu jedoch weitere Debatten innerhalb der Landesregierung sowie der Gesundheitsministerkonferenz.