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2. Bundesliga Hertha feiert ersten Auswärtssieg

Mehr Drama ist kaum möglich: Zuerst verspielen die Berliner in Kiel wieder einen Vorsprung, verschießen einen Elfmeter und holen trotzdem den ersten Auswärtssieg.

Von dpa Aktualisiert: 24.09.2023, 16:37
Berlins Derry Scherhant (l) wird von Kiels Nicolai Remberg gefoult.
Berlins Derry Scherhant (l) wird von Kiels Nicolai Remberg gefoult. Gregor Fischer/dpa

Kiel - Fabian Reese kam sich vor wie im richtigen Film. Auf eine große Jubeleinlage verzichtete Herthas Außenstürmer nach seinem Elfmetertor zum spektakulären 3:2 (2:0) in der Nachspielzeit zwar, zu groß ist noch seine Verbundenheit mit seinem Heimatclub Holstein Kiel. Aber die Dramatik des ersten Auswärtssieges der Berliner in dieser Saison gefiel Rees natürlich besonders. „Hätte man ein Drehbuch geschrieben, hätte das nicht mehr zu meinen Gunsten ausgehen können“, sagte der 25-Jährige bei Sky.

2:0 geführt, Ausgleich zum 2:2 kassiert, Elfmeter durch Top-Torjäger Haris Tabakovic (88. Minute) verschossen und doch noch gewonnen, weil Reese in der 92. Minute vom Punkt gegen seinen Ex-Club cool blieb. „Gut für die Zuschauer, schade für Kiel, heute sind wir die Glücklichen“, fasste Hertha-Trainer Pal Dardai einen verrückten Zweitliga-Nachmittag an der Ostseeküste zusammen.

„Die Jungs haben gefightet. Es hat sich gelohnt. Das sind sehr wichtige drei Punkte für uns“, konstatierte der Chefcoach. Das Trauma vom 4:6 gegen den 1. FC Magdeburg, als die Berliner viermal eine Führung hergaben und noch verloren, wiederholte sich nicht.

Smail Prevljak (27. Minute) und Andreas Bouchalakis (39.) brachten die Hertha in der ersten Halbzeit in Führung. Da sah alles gut aus, doch Reese hatte schon ein ungutes Gefühl. „Ein 2:0 ist ein Trojanisches Pferd, man denkt, man ist sicher, aber man ist gar nicht sicher. Das 2:0 dürfen wir so nicht hergeben“, konstatierte der schnelle Flügelspieler.

Kiel kam durch Benedikt Pichler (54.) und Steven Skrzybski (57./Foulelfmeter) zum Ausgleich und schien dem Sieg nahe, bevor sich in der Schlussphase die Ereignisse überschlugen. Kiels Torwart Timon Weiner (88.) parierte einen Strafstoß von Tabakovic, den Schiedsrichter Florian Badstübner erst nach Video-Studium wegen eines Fouls an dem Schweizer gegeben hatte. Nach der folgenden Ecke gab es wieder einen Strafstoß für Berlin, weil Jann-Fiete Arp Bence Dardai am Fuß traf. Und Reese schoss ein. Kiels Marvin Schulz sah in der langen Nachspielzeit noch Gelb-Rot.

Die ersten drei Auswärtsspiele der Saison hatte die Hertha alle verloren. Mit nun neun Punkten haben die Berliner als Neunter den Anschluss an das obere Tabellendrittel hergestellt und können selbstbewusst in die kommende Partie gegen den FC St. Pauli am kommenden Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sport 1) im Olympiastadion gehen.