Hintergrund: "Die Sixtinische Madonna"
"Die Sixtinische Madonna" ist ein Werk des italienischen Malers Raffaelo Santi und ein Meisterwerk der Hochrenaissance. Es entstand 1512/1513 für die Klosterkirche San Sisto im norditalienischen Piacenza. Auftraggeber war wahrscheinlich Papst Julius II., Anlass der Beitritt Piacenzas zum Kirchenstaat 1512. Spätestens zur Weihe des Kirchenneubaus 1514 kam es auf den Hauptaltar.
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts gehört die "Sixtina" zur Dresdner Gemäldesammlung. Sie ist eines der Hauptwerke der Gemäldegalerie Alte Meister im Semperbau des Zwingers.
Das 269,5 mal 201 Zentimeter große Bild zeigt eine göttliche Erscheinung. Die Gottesmutter tritt mit dem Jesuskind auf einem Wolkenteppich schwebend zwischen geöffneten Vorhängen auf den Betrachter zu. Zu ihren Füßen knien zwei Märtyrer: der Namensgeber Papst Sixtus II. und die heilige Barbara. An der Schwelle zur irdischen Welt hatte Raffael zwei lümmelnde Engel hinzugefügt.
Mehr als 250 Jahre blieb die "Sixtina" den ehrfürchtigen Blicken der Benediktinermönche und Kirchgänger vorbehalten. Erst mit dem Verkauf an den sächsischen Kurfürsten und polnischen König August III. trat sie 1754 ins Licht der Kunstwelt.
Mitte des 19. Jahrhunderts war das Bild zum Mythos geworden. Die beiden pausbäckigen Engel, die am unteren Bildrand zu warten scheinen, machten es weltberühmt. (dpa)