Ausbildung IHK-Umfrage: Viele Betriebe finden keine Azubis
Neben Fachkräften fehlt vielen Unternehmen auch der Nachwuchs. Einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern zufolge hat sich die Lage im vergangenen Jahr kaum verbessert.
Hannover - Hunderte Betriebe in Niedersachsen haben im vergangenen Jahr nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen können. Das geht aus einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN) hervor, an der sich mehr als 1500 Unternehmen beteiligten. Demnach blieben bei 48 Prozent der Betriebe Ausbildungsplätze offen. Im Vorjahr war das bei 44,3 Prozent der Fall.
Bei 66 Prozent der Unternehmen, die nicht alle Stellen besetzen konnten, gingen der Umfrage zufolge keine geeigneten Bewerbungen dafür ein. Betriebe in der Branche der unternehmensorientierten Dienste gaben sogar an, nicht eine geeignete Bewerbung erhalten zu haben. Gravierend sei die Situation auch in den Bereichen Medien (80 Prozent) sowie Banken und Versicherungen (76,7 Prozent).
Jeder dritte Betrieb bekam gar keine Bewerbung
33 Prozent der befragten Betriebe erhielten überhaupt keine Bewerbungen. Laut der IHKN gingen die Zahlen der Betriebe, die keine geeigneten oder überhaupt keine Bewerbungen erhielten, jeweils leicht zurück. Doch der Bewerbermangel verfestige sich auf dem niedersächsischen Ausbildungsmarkt. Dabei sei es egal, wie groß das Unternehmen ist. Weder bereits vorhandene Azubis noch das Vorhandensein eines Tarifvertrags dienten als Anreize für Bewerbungen, hieß es.
„Unsere Unternehmen in Niedersachsen wollen aber ausbilden“, sagte IHKN-Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt. Vor gut drei Wochen startete das neue Ausbildungsjahr; rund 19.500 Ausbildungsplätze waren noch frei. Besonders viele Stellen waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit in folgenden Bereichen offen: Kaufleute im Einzelhandel, Verkäufer, Handelsfachwirte und Fachkräfte für Lagerlogistik.
Die IHK Niedersachsen ist die Landesarbeitsgemeinschaft der sieben niedersächsischen Industrie- und Handelskammern