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BSW-Fraktion Innenminister Wilke will Dorst-Rücktritt nicht bewerten

Am Wochenende sorgte der Rücktritt des BSW-Landtagsfraktionschefs Christian Dorst für Wirbel. Brandenburgs Innenminister hält sich mit einer Einschätzung zurück.

Von dpa 24.11.2025, 08:05
René Wilke will den Rücktritt vom BSW-Fraktionsvize nicht bewerten. (Archivbild)
René Wilke will den Rücktritt vom BSW-Fraktionsvize nicht bewerten. (Archivbild) Jens Kalaene/dpa

Potsdam - Brandenburgs Innenminister René Wilke (SPD) hält sich mit einer Bewertung des Rücktritts des stellvertretenden BSW-Landtagsfraktionschefs Christian Dorst zurück. Für eine solche Wertung habe er schlicht „zu wenig Informationen“, sagte Wilke im Rbb-Inforadio. Das BSW befinde sich augenscheinlich in einer Phase der Neuordnung. Wilke attestierte dem BSW eine vernünftige Regierungsarbeit.

Dorst war am Wochenende von seinem Amt zurückgetreten, bleibt aber Teil der Fraktion. Zuvor hatte er mit einer Reaktion auf eine umstrittene AfD-Äußerung zur NS-Zeit für Wirbel gesorgt. Dorst hatte am Freitag beim Portal X auf eine Äußerung von Sachsen-Anhalts AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026, Ulrich Siegmund, reagiert. Siegmund hatte in einem Podcast des Portals „Politico“ auf die Frage, ob die NS-Zeit „das Schlimmste der Menschheit“ gewesen sei, gesagt: „Das maße ich mir nicht an zu bewerten, weil ich die gesamte Menschheit nicht aufarbeiten kann und aus allen Verbrechen dieser Menschheit natürlich lernen muss.“

Der bisherige BSW-Fraktionsvize Dorst zeigte bei X Verständnis für die Aussagen des AfD-Spitzenkandidaten. Man könne die Äußerung von Siegmund als „Vorstufe zur Leugnung des Holocaust“ bewerten, sagte er. „Man kann das allerdings auch völlig anders bewerten.“ Frei nach dem Motto: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“, erklärte Dorst. Letztere Interpretation lasse den AfD-Spitzenmann völlig anders erscheinen als erstere.