Softwareanbieter Intershop 2022 mit Verlust - Vorstand: Problem wird gelöst
Eigentlich läuft es gut mit der Mietsoftware von Intershop - aber beim Service hat sich der Softwareanbieter 2022 verkalkuliert. Das soll in diesem Jahr besser werden, sagt der Vorstand.

Jena - Der Thüringer Software-Unternehmen Intershop hat das Geschäftsjahr 2022 mit roten Zahlen abgeschlossen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 3,6 Millionen Euro, wie aus vorläufigen Zahlen hervorgeht, die der Vorstand am Mittwoch in Jena vorlegte. Im Jahr zuvor hatte die börsennotierte Intershop AG beim Ergebnis nach Steuern noch ein leichtes Plus von 800.000 Euro ausgewiesen. „Wir haben das klare Ziel, dass 2023 ohne Verlust läuft“, sagte Vorstandschef Markus Klahn der Deutschen Presse-Agentur. Beim Umsatz werde angesichts einer guten Auftragslage 2023 ein Plus von zehn Prozent angepeilt.
Im vergangenen Jahr belief sich der Umsatz auf 36,8 Millionen Euro - und lag damit etwa auf dem Vorjahresniveau. Vor allem das Geschäft mit Mietsoftware für Unternehmen entwickelte sich nach Angaben von Klahn gut mit einem Umsatzplus von 28 Prozent. Intershop beschäftigt etwa 300 Software- und IT-Spezialisten.
Das Jenaer Unternehmen ist auf Programme spezialisiert, mit denen Unternehmen untereinander ihren Internethandel abwickeln können. Vielfach läuft das Geschäft nicht mehr über den Verkauf von Softwarelizenzen, sondern die Vermietung der Programme, die über eine Cloud angeboten werden.
Klahn begründete den Verlust im vergangenen Jahr mit Problemen beim Servicegeschäft. „Da gab es Managementfehler. Wir haben Projekte nicht richtig kalkuliert.“ Das habe sich auf den Ertrag des Unternehmens negativ ausgewirkt. Das Servicegeschäft - dabei gehe es vor allem um die Anpassung der Intershop-Lösungen bei Kunden - mache etwa ein Drittel am Umsatz aus.
Aus den Fehlern seien Konsequenzen gezogen worden. „Wir haben das repariert“, sagte Klahn. Vom zweiten Quartal 2023 an solle wieder mindestens ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt werden - so wie im gesamten Jahr 2023. Der Auftragseingang für Cloud-Lösungen sei im vergangenen Jahr um 42 Prozent auf 25,9 Millionen Euro gestiegen.
Intershop profitiere dabei vom anhaltenden Trend zur Digitalisierung in der Wirtschaft. Mit dem Kauf der niederländischen Firma Sparque B.V. im vergangenen Jahr könnten Kunden auch Komponenten mit künstlicher Intelligenz angeboten werden. Die Verkaufsplattformen würden damit stärker an das Käuferverhalten angepasst. „Das ist bei zehn Kunden schon im Einsatz“, sagte der Vorstandschef. Die Nachfrage sei groß.