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Straßenfest und Umzug Karneval der Kulturen bietet Neues und Bewährtes

Der Umzug gilt als Höhepunkt des viertägigen Festes. Er findet in diesem Jahr an einem ungewohnten Ort statt. Doch der Blücherplatz in Kreuzberg bleibt feste Anlaufstelle.

Von dpa Aktualisiert: 27.05.2025, 15:32
Die Veranstalter erwarten auch in diesem Jahr Tausende Besucher beim Karneval der Kulturen.
Die Veranstalter erwarten auch in diesem Jahr Tausende Besucher beim Karneval der Kulturen. Monika Skolimowska/dpa

Berlin - Tradition und Neuland - beim Berliner Karneval der Kulturen gibt es in diesem Jahr viel Bekanntes, aber auch neue Wege. Das viertägige Stadtfest vom 6. bis 9. Juni wird sich wie immer in Kreuzberg rund um den Blücherplatz abspielen. Der als Höhepunkt geltende Umzug zieht jedoch um nach Friedrichshain auf die Frankfurter Allee. 

Es sei eine Chance, „neue Bilder in die imposante Straße zu bringen“, sagte Anna-Maria Seifert, Co-Leiterin des Karnevals der Kulturen, der Deutschen Presse-Agentur. Ganz freiwillig ist der Umzug in den Osten Berlins nicht: Durch eine Großbaustelle in der Gneisenaustraße - der ursprünglichen Strecke - ist der Karneval gezwungen, einen anderen Umzugsort zu finden. 

Umzug diesmal in Friedrichshain

Das sei „eine sehr spannende Erfahrung“ gewesen, schildert Seifert. Aber letztlich hätten Bezirk, Feuerwehr und Polizei es ermöglicht, dass eine neue Route gefunden wurde. Ob dort wie in den Vorjahren Zehntausende den bunten Umzug verfolgen werden, bleibt abzuwarten. „Wir haben versucht, den Kiez mitzunehmen auf die Reise“, sagte Seifert und berichtete von Anwohner-Treffen und Informationen für Geschäfte. „Aber wir hoffen auch, dass viele alteingesessene Karnevalsfans mitkommen.“ 

68 Gruppen sind laut Veranstalter in diesem Jahr dabei, 13 davon zum ersten Mal. „Andere sind bereits 20 Jahre und länger dabei“, berichtete Seifert. 22 Gruppen bestehen ausschließlich aus Berlinerinnen und Berlinern, andere bekommen aus anderen Bundesländern Verstärkung. Im vergangenen Jahr feierten rund 1,1 Millionen Menschen das viertägige Fest. 

Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren 

Die Polizei begleitete das multikulturelle Spektakel im vergangenen Jahr allein am Umzugstag insgesamt mit rund 1.300 Beamten. Für dieses Jahr ist das Sicherheitskonzept nochmals in Beratung mit Polizei und Feuerwehr angepasst worden, wie Co-Leiterin Seifert sagte. „Wir haben uns bestmöglich vorbereitet und unsere Maßnahmen hochgefahren.“ 

Zuletzt hatte die Berliner Polizei bei größeren Veranstaltungen extra verschiedene Sperrelemente und auch Polizeiautos an Zufahrtsstraßen und Seitenstraßen aufgestellt. So sollen Besucher vor mögliche Amokfahrten oder Terroranschlägen mit Autos geschützt werden. 

Karneval als Reaktion auf rassistische Übergriffe

Der Karneval der Kulturen hat seine Ursprünge 1996. Als Folge von Rassismus und zahlreichen Übergriffen sollte er ein Zeichen sein für Diversität und friedliches Miteinander. Die jüngsten politischen Entwicklungen hätten viele der 4.500 Akteurinnen und Akteure alarmiert, heißt es von den Veranstaltern. „Migrationspolitik darf nicht genutzt werden, um zu spalten.“

Die Veranstaltung soll ein friedliches Fest sein. Im Verhaltenskodex wird extremistische Gesinnung nicht geduldet. „Wir sind gegen jegliche Form von Diskriminierung, Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus, darunter antischwarzem und antimuslimischem Rassismus“, heißt es in dem Kodex. Für die Umsetzung wird auf spezielle Teams gesetzt.