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Waldbrand Katastrophenfall nach Waldbrand in Thüringen aufgehoben

Der Katastrophenfall wegen des Waldbrands auf der Saalfelder Höhe ist aufgehoben worden. Auch aus der Gohrischheide in Sachsen gibt es gute Nachrichten. Der Einsatz ist damit aber noch nicht zu Ende.

Von dpa Aktualisiert: 08.07.2025, 17:46
Versteckte Glutnester werden die Feuerwehrleute noch einige Tage nach dem Waldbrand auf der Saalfelder Höhe beschäftigen.
Versteckte Glutnester werden die Feuerwehrleute noch einige Tage nach dem Waldbrand auf der Saalfelder Höhe beschäftigen. Michael Reichel/dpa

Saalfeld - Der Katastrophenfall wegen des Waldbrands auf der Saalfelder Höhe in Thüringen ist aufgehoben. Allerdings würden noch Nachlöscharbeiten durchgeführt, sagte der Sprecher des Landratsamts Saalfeld-Rudolstadt, Peter Lahann. „Das wird die Einsatzkräfte noch einige Tage beschäftigen.“ Beim verheerenden Waldbrand in der Gohrischheide im nördlichen Sachsen hat derweil einsetzender Regen für Entlastung gesorgt. 

Die Lage in einigen Einsatzabschnitten in der Gohrischheide bleibt stabil, wie der Landkreis mitteilte. Es gebe immer wieder aufflammende Abschnitte. Am Abend habe es in der Nähe der Kaserne Zeithain ein größeres Brandereignis gegeben. Durch die Unterstützung des Regens habe dies aber schnell erfolgreich bekämpft werden können. Auch an anderen Stellen habe der Regen am Abend einen Beitrag zur Beruhigung geleistet. 

Die Bewohner der Ortschaft Heidehäuser können wieder in ihre Domizile zurück. Die Behörden gaben Entwarnung und hoben die am vergangenen Mittwoch angeordnete Evakuierung auf. Von der Maßnahme waren rund 100 Menschen betroffen, knapp die Hälfte von ihnen sind Bewohner eines Heims. Heidehäuser ist ein Ortsteil der Gemeinde Wülknitz. 

2.400 Hektar betroffen

Nach Einschätzung des Landratsamtes Meißen hat sich das Brandgeschehen beruhigt. „Die Regenfälle und die abgekühlte Temperatur helfen in der aktuellen Lage“, betonte Landrat Ralf Hänsel (CDU). Dennoch könnten bestehende Glutnester jederzeit erneut aufflammen. Deshalb könne man noch keine Entwarnung geben. Aktuell befänden sich etwa 300 Einsatzkräfte vor Ort.

Inzwischen geht das Landratsamt davon aus, dass 2.400 Hektar des Gebietes von dem Feuer betroffen sind. Das wären mehr als Dreiviertel der Fläche der Gohrischheide. Damit ist dort eine größere Fläche abgebrannt als sonst im Schnitt in einem Jahr in Deutschland. Laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft vernichteten im Vorjahr 463 Brände etwa 334 Hektar Waldfläche. Im langjährigen Durchschnitt waren es 844 Hektar. 

Saalfelder Höhe: Drohnen spüren Glutnester auf 

Auf der Saalfelder Höhe überfliegen mit Wärmebildkameras ausgestattete Drohnen laut Landratsamt-Sprecher Lahann das Gebiet, um noch bestehende Glutnester aufzuspüren. Löschtrupps mit tragbaren Wärmebildkameras machen sich dann auf den Weg, um die teils unter Asche im Boden verborgenen Glutnester aufzuhacken und zu löschen. „Es ist sehr mühsam“, so Lahann. Etwa 60 Feuerwehrleute und andere Helfer seien noch vor Ort. In dieser Größenordnung werde sich die Zahl der Einsatzkräfte wohl auch die kommenden Tage noch bewegen.

Kriminalpolizei bittet um Zeugenhinweise

Derweil hat die Kriminalpolizei Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und bittet um Zeugenhinweise. Am Mittwoch vergangene Woche war aus bislang unbekannter Ursache in der Nähe des Orts Gösselsdorf das Feuer ausgebrochen. Die Flammen breiteten sich aus, sodass am Ende mindestens 250 Hektar Wald brannten. Das gilt als die größte bekannte Waldbrandfläche in Thüringen seit mindestens rund 30 Jahren. Zeitweise waren mehr als 650 Feuerwehrleute, das technische Hilfswerk und viele andere Helfer im Einsatz.