Kurangebote seit 2023 Kein Sole-Heilbad mehr - Gandersheim will Luftkurort werden
Das Kurmittelhaus ist seit Jahren geschlossen, jetzt weicht auch der Status als Heilbad. Die Stadt nennt die Gründe.

Bad Gandersheim - Luftkurort statt Sole-Heilbad: Bad Gandersheim möchte seinen Status als Kurort anpassen. Der Stadtrat entschied am Donnerstag einstimmig, das Prädikat Sole-Heilbad aufzugeben, wie die Verwaltung mitteilte. Grund für die geplante Änderung ist, dass das salzhaltige Sole-Wasser der Herzog-Ludolf-Quelle seit der Schließung des Kurmittelhauses 2023 nicht mehr als Heilmittel zur Verfügung steht.
Ohne Kurmittelhaus gebe es keine geeigneten Bewegungsbecken oder Wannenbäder für Therapiezwecke - das sei aber unter anderem Voraussetzung dafür, um als staatlich anerkanntes Heilbad zu gelten. Nach Angaben der Stadt wären Millioneninvestitionen notwendig, um Kuranwendungen mit der Sole wieder möglich zu machen. Geld, das nicht vorhanden sei. Zudem gebe es ohnehin kaum Nachfrage nach einem derartigen Angebot.
„Bad“ im Stadtnamen darf bleiben
Das Ziel, Luftkurort zu werden, solle dabei nicht als Rückschritt oder Abstufung verstanden werden. „Auch als Luftkurort steht Bad Gandersheim weiter für hohe Qualität“, teilte die Stadt mit. Zudem bleibe die Stadt somit touristisch sichtbar und habe weiterhin die Möglichkeit, einen Gästebeitrag zu erheben. Nach Verwaltungsangaben spült der Gästebeitrag jährlich einen sechsstelligen Betrag in den Haushalt.
Bad Gandersheim galt seit 1967 als staatlich anerkanntes Heilbad. Weil es diesen Titel damit auch länger als 20 Jahre trug, müssen sich Bürgerinnen und Bürger beim Stadtnamen nicht umgewöhnen: Das „Bad“ darf bleiben.