Nach FDP-Austritt Kemmerich übernimmt Vorsitz bei Petrys „Team Freiheit“
Nach seinem FDP-Austritt übernimmt der Thüringer Ex-Kurzzeit-Ministerpräsident Kemmerich den Vorsitz beim von Frauke Petry gegründeten Verein „Team Freiheit“. Was versprechen sie?

Erfurt/Delitzsch - Der Thüringer Ex-Kurzzeit-Ministerpräsident Thomas Kemmerich schließt sich nach seinem FDP-Austritt dem von Ex-AfD-Chefin Frauke Petry gegründeten „Team Freiheit“ an. Kemmerich wird neuer Vorsitzender des Vereins hinter der „Bürgerbewegung“, wie das „Team Freiheit“ in einem Post auf der Plattform X und auf seiner Website bekanntgab.
Kemmerich und Petry würden „ein völlig neues, bislang fehlendes politisches Angebot unterbreiten“, heißt es darin. Der 60-Jährige hatte erst vor rund einer Woche seinen Austritt aus der FDP öffentlich gemacht. „Team Freiheit ist das politische Angebot für alle Bürger, die selbst denken und entscheiden möchten“, sagte Kemmerich der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt, „und vor allem für alle, die begriffen haben, dass klassische Parteien Teil des Problems und nicht Teil der Lösung sind“.
Verein solidarisiert sich mit ermordetem rechtem US-Aktivisten Kirk
Auf seiner Website bezeichnet „Team Freiheit“ sich als „Anti-Partei“, die Bürger und Fachleute in Parlamente bringen wolle. Das solle nach Kemmerichs Willen nun bei den bevorstehenden Landtagswahlen am 8. März 2026 in Baden-Württemberg angegangen werden. „Danach folgen Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin“.
Auf der Plattform X solidarisiert sich der Verein mit dem am 10. September bei einem Attentat getöteten rechten US-Aktivisten Charlie Kirk. „We are Team Charlie“ heißt es auf dem Titelbild der Social-Media-Präsenz von „Team Freiheit“. Man müsse nicht mit den Positionen des umstrittenen Podcasters übereinstimmen, „um den politischen Mord an ihm zu verurteilen“, so Kemmerich. Das Attentat sei ein Warnsignal und zeige, „was uns hier blüht, wenn Extremismus und die Polarisierung weiter um sich greifen“.
Kemmerich war 2020 mit Stimmen von CDU, AfD und FDP überraschend zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählt worden. Die Wahl stürzte Thüringen in eine tiefe Regierungskrise. Nach bundesweiten Protesten und innerparteilichem Druck trat Kemmerich zurück. Danach galt seine Beziehung zur Bundes-FDP als belastet.