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Energieversorgung Klosterpark Altzella setzt auf Strom aus Sonne

Historische Schloss-, Burg- und Gartenanlagen Sachsens sollen weg von fossiler Energie. Den Anfang macht der Klosterpark Altzella, dessen Ursprünge ins Mittelalter reichen - mit Strom aus Sonne.

Von dpa 22.05.2025, 13:44
Das Klosterpark Altzella gewinnt eigenen Strom.
Das Klosterpark Altzella gewinnt eigenen Strom. Sebastian Kahnert/dpa

Nossen - Der Klosterpark Altzella kann als erste der insgesamt 19 Einrichtungen in Sachsens Schlösserverbund mit Photovoltaik ihren Strom selbst und nachhaltig erzeugen. Mit der zusätzlichen Umstellung der Wärmeversorgung ist das Areal nach Angaben des Schlösserverbunds ab der nächsten Heizperiode unabhängiger von fossiler Energie. Im Einklang mit dem Denkmalschutz wurden dazu insgesamt rund 1,9 Millionen Euro investiert, auch um Energie einzusparen. 

Die Solaranlage auf dem Dach der Galerie hat 156 Module mit einer Gesamtleistung von 69,4 Kilowatt-Peak (kWp), die bereits das Klosterpark-Netz speist. Eine elektrische Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einem Gasbrennwertkessel ersetzt demnach die bisherige Heizung mit Öl und Flüssiggas. Mit der Umstellung werden den Angaben nach rund 25 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart und der Stromverbrauch aus dem öffentlichen Netz um etwa 40 Prozent gesenkt. 

„Das ist ein wichtiger Meilenstein“, sagte der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen GmbH (SBG), Christian Striefler. Angesichts der enorm gestiegenen Energiekosten brauche es ein Umdenken und alternative Energiequellen, um wirtschaftlich zu bleiben. Altzella ist demnach Vorreiter bei der Umrüstung, weitere Standorte folgen. Die nächste Photovoltaikanlage ist bereits im Bau - für den Großen Garten Dresden.

Mönche siedelten sich vor 850 Jahren an Freiberger Mulde an

Der Klosterpark Altzella befindet sich in der Nähe von Nossen (Landkreis Meißen). Von der 1175 gegründeten Zisterzienserabtei Marienzell, die im Zuge der Reformation abgerissen wurde, stehen nur Ruinen. Zu Hochzeiten lebten etwa 250 Mönche dort, um 1268 bürgerte sich der Name Altzella ein. Die Klosterkirche war bedeutende Grablege der Wettiner, dem Fürstengeschlecht, das gut 800 Jahre über Sachsen herrschte. 

Umgeben sind die alten Gemäuer und renovierten Gebäude von einem Landschaftspark im englischen Stil, den jährlich rund 48.000 Menschen zur Erholung oder Unterhaltung aufsuchen. Das Programm reicht von Harfenklängen über Baumführungen oder Blumenschau bis zur GPS-Schnitzeljagd.