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Autoindustrie Kretschmer warnt vor Folgen des Verbrenner-Aus ab 2035

Sachsens Regierungschef Kretschmer hält das Aus für neue Verbrenner ab 2035 für einen Fehler. Warum er negative Folgen für Jobs und Industrie sieht.

Von dpa 09.09.2025, 14:04
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer kritisiert das geplante Aus für Benzin- und Dieselautos scharf. (Archivbild)
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer kritisiert das geplante Aus für Benzin- und Dieselautos scharf. (Archivbild) Sebastian Kahnert/dpa

München/Dresden - Zum Beginn der Automesse IAA in München hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer das geplante Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 scharf kritisiert. „Das geplante Verbrenner-Aus 2035 ist ein Irrweg. Es ist ideologisch getrieben, gefährdet unsere Wettbewerbsfähigkeit und zerstört industrielle Wertschöpfung in Deutschland“, sagte der CDU-Politiker. 

Bedeutung der Autoindustrie für Sachsen

Die Automobilindustrie sei für Sachsen von zentraler Bedeutung - „für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und wirtschaftliche Stärke“, betonte Kretschmer. „Wir brauchen Technologieoffenheit statt pauschaler Verbote. Moderne Motoren in Kombination mit klimaneutralen Kraftstoffen können einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten - und gleichzeitig unsere Industrie wettbewerbsfähig halten.“

Kretschmer warnte vor negativen Folgen für die Wirtschaft: „Es darf nicht sein, dass europäische Politik Zukunftschancen zerstört und Arbeitsplätze in unserem Land gefährdet.“ Wer heute den Verbrennungsmotor verbiete, schwäche nach seinen Worten die Industrie und spiele anderen Weltregionen in die Hände.

Auf der IAA stellen bis Sonntag zahlreiche Hersteller neue Modelle und Technologien vor. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eröffnete die Messe am Dienstag offiziell. Im Vorfeld hatten Aktivisten am Messegelände gegen eine aus ihrer Sicht überholte Autoindustrie protestiert.

Gegenwind aus der Union wächst

In der Union gibt es seit geraumer Zeit wachsenden Widerstand gegen das geplante Verbrenner-Aus. CSU-Chef Markus Söder und Baden-Württembergs CDU-Landeschef Manuel Hagel hatten ebenfalls ein Ende des EU-Beschlusses gefordert.

Die EU-Vorgabe sieht vor, dass ab 2035 nur noch Neuwagen zugelassen werden dürfen, die keine CO2-Emissionen verursachen. Klassische Benzin- und Dieselfahrzeuge wären dann nicht mehr neu erhältlich. Bereits zugelassene Autos können jedoch weiterhin genutzt, als Gebrauchtwagen verkauft und mit herkömmlichen Kraftstoffen betankt werden. Neu zugelassen werden dürfen ab diesem Zeitpunkt ausschließlich emissionsfreie Fahrzeuge - oder solche, die mit klimaneutralen Kraftstoffen wie E-Fuels betrieben werden.