Unesco Kulturminister wollen sieben Stätten zu Welterbe machen

Berlin/Hannover - Der Olympiapark in München, die Fundstätte der Schöninger Speere bei Helmstedt und die Waldsiedlung Zehlendorf in Berlin sollen Welterbe werden. Die Kulturministerinnen und -minister haben insgesamt sieben Stätten auf die entsprechende Liste für die Unesco gesetzt. Entsprechende Vorschläge für eine Entscheidung der Kulturorganisation der Vereinten Nationen wurden am Montag während einer Sondersitzung gefasst, wie die Fachrunde in Berlin mitteilte.
Ein Fachbeirat hatte zuvor ein entsprechendes Potenzial bei den befürworteten Stätten erkannt, die zudem überwiegend für bisher unterrepräsentierte Kategorien oder Typen auf der Welterbeliste stehen. Jedes Bundesland hatte die Gelegenheit, zwei Anträge einzureichen. Insgesamt lagen den Expertinnen und Experten 21 Anträge aus 13 Ländern zur Prüfung vor. Keine Anträge kamen dafür aus Bremen, dem Saarland und Schleswig-Holstein.
Entscheidende Faktoren für eine positive Bewertung waren den Angaben zufolge neben dem Potenzial zur außergewöhnlichen weltweiten Bedeutung die Berücksichtigung der „Globalen Strategie für eine repräsentative, ausgewogene und glaubwürdige Welterbeliste“.
„Die Nominierung der archäologischen Stätte verdeutlicht ihre herausragende Bedeutung für die Geschichte der Menschheit weit über Deutschland hinaus“, sagte Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs über die Fundstätte hölzerner Wurfspeere aus der Altsteinzeit bei Helmstedt in der Nähe von Braunschweig. „Als prähistorische Stätte kann die Fundstätte der Schöninger Speere eine Lücke in der Welterbeliste schließen.“
Die Kulturministerkonferenz bekenne sich mit der heutigen Entscheidung zu ihrer besonderen Verantwortung für das Kulturerbe der deutschen Länder, so der amtierende Vorsitzende Mohrs.
Die Welterbeliste zählt den Angaben zufolge aktuell 1157 Stätten in 167 Ländern. Mit 51 Welterbestätten liegt Deutschland im weltweiten Vergleich aktuell nach Italien (58) und China (56) auf Platz drei. Bei den Kulturerbestätten findet sich Deutschland (48) nach Italien (53) auf Platz zwei.