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Schulen Kultusminister kündigt mehr Geld für Lehrer-Überstunden an

Mit neuen Anreizen und flexiblerem Personaleinsatz will Sachsens Kultusminister den Unterrichtsausfall reduzieren. Was genau ist geplant?

Von dpa Aktualisiert: 25.08.2025, 12:32
„Ich gehe davon aus, dass die Unterrichtsversorgung bereits in diesem Schuljahr spürbar besser wird“, sagt Sachsens Kultusminister Conrad Clemens (CDU). (Archivbild)
„Ich gehe davon aus, dass die Unterrichtsversorgung bereits in diesem Schuljahr spürbar besser wird“, sagt Sachsens Kultusminister Conrad Clemens (CDU). (Archivbild) Jan Woitas/dpa

Dresden/Chemnitz - Sachsens Kultusminister Conrad Clemens (CDU) will den Stundenausfall an den Schulen mit einem Bündel an Maßnahmen reduzieren. „Ich gehe davon aus, dass die Unterrichtsversorgung bereits in diesem Schuljahr spürbar besser wird“, sagte Clemens der „Freien Presse“.

Mittel für Mehrarbeitsstunden nahezu verdoppelt

Dafür werden nicht nur Lehrer aus anderen Schularten an Oberschulen abgeordnet. Geplant ist auch, mehr Mittel für zusätzlich anfallende Unterrichtsstunden zur Verfügung zu stellen. „Wir haben in den Beratungen zum Schuljahresstart festgestellt, dass wir beim Mehrarbeitsunterricht, den sogenannten MAU-Stunden, noch einmal nachbessern müssen. Deswegen wird es ab dem 1. September einen deutlichen Zuschlag geben“, kündigte Clemens an. 

Man wolle den Schulen zur Vergütung der MAU-Stunden ab dem 1. September nahezu doppelt so viel Geld bereitstellen wie bisher vorgesehen. Eingeplant sind im Haushalt für 2025 bisher etwa 11,2 Millionen Euro.

GEW sieht „Kurskorrektur“

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Sachsen begrüßte die Ankündigung als „Kurskorrektur“ des Kultusministers. „Dieser Schritt war dringend notwendig“, sagte Burkhard Naumann, Vorsitzender der GEW Sachsen, laut einer Mitteilung. Bereits vor Schuljahresbeginn sei absehbar gewesen, dass die Mittel nicht ausreichen. 

Rechnungshof-Kritik an steigenden Ausgaben

Im Juni hatte der sächsische Rechnungshof kritisiert, dass die Ausgaben für zusätzliche Unterrichtsstunden seit 2017 kontinuierlich ansteigen, als deren Vergütung eingeführt wurde. 2022 erreichten sie demnach 9,8 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie zu Beginn der Maßnahme. Im selben Zeitraum stieg der Ausfall von Unterrichtsstunden um rund zwei Drittel an. Das zeige, dass Mehrarbeitsunterricht nicht die Unterrichtsversorgung absichere. Diese Kritik wies die GEW zurück.