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Humanitäre Initiative Lies wirbt für Aufnahme von Kindern aus Gaza und Israel

Hannover will Kinder aus dem Gazastreifen und Israel aufnehmen. Nun äußert sich Ministerpräsident Olaf Lies selbst – und fordert Unterstützung von zwei Bundesministern für das Vorhaben.

Von dpa 13.08.2025, 20:07
Olaf Lies betont, dass Hilfe für Kinder unabhängig von Herkunft oder Religion geleistet werden müsse. (Archivbild)
Olaf Lies betont, dass Hilfe für Kinder unabhängig von Herkunft oder Religion geleistet werden müsse. (Archivbild) Bernd von Jutrczenka/dpa

Hannover - Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) stellt sich klar hinter die geplante Aufnahme besonders betroffener Kinder aus dem Gazastreifen und Israel. „Das ist ein starkes, ein wichtiges und von vielen gesellschaftlichen Gruppen getragenes Zeichen“, sagte er nach einem Treffen mit Vertretern der jüdischen und palästinensischen Gemeinden in Hannover. Er habe Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) und Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) angeschrieben und um Unterstützung gebeten.

Hannover hatte Ende Juli als erste deutsche Stadt mitgeteilt, bis zu 20 schutzbedürftige oder traumatisierte Kinder aus dem Gazastreifen und Israel aufnehmen zu wollen. Die Initiative wird von der Stadt gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, Michael Fürst, dem Vorsitzenden der Palästinensischen Gemeinde Hannover, Yazid Shammout, sowie dem Antisemitismusbeauftragten des Landes, Gerhard Wegner, getragen. 

Die Umsetzung erfordert Entscheidungen des Bundes, etwa zu Einreiseverfahren, medizinischer Koordination und Kostenübernahme.

Nach Shammouts Angaben haben sich inzwischen acht Städte zur Teilnahme bereit erklärt. Zudem seien zahlreiche Hilfsangebote aus Kliniken, von Ärztinnen und Ärzten sowie Privatpersonen eingegangen. Auch die Oberbürgermeister von Hannover, Düsseldorf, Bonn, Leipzig und Kiel hatten die beiden Bundesminister in einem gemeinsamen Schreiben um ein geordnetes Aufnahmeverfahren gebeten.

Lies warnte davor, aus der Initiative ein parteipolitisches Thema zu machen. Ziel sei es, in Niedersachsen ein friedliches Miteinander zu bewahren und zu verhindern, dass der Nahostkonflikt „überschlägt“. Hilfe müsse „unabhängig davon, wo Kinder herkommen und betroffen sind“ geleistet werden.