Nahostkonflikt Linke und Grüne wollen Palästinenserfahne vor Rotem Rathaus
Aus Solidarität mit Israel weht vor dem Roten Rathaus die Flagge des jüdischen Staates. Angesichts des Leids der Zivilbevölkerung in Gaza liegt nun ein neuer Fahnen-Vorschlag auf dem Tisch.

Berlin - Die Linke und die Grünen in Berlin plädieren dafür, neben der Israel-Flagge vor dem Roten Rathaus auch die Fahne der Palästinenser zu hissen. Nach Einschätzung der Linken-Vorsitzenden Kerstin Wolter wäre ein solcher Schritt „ein klares Signal der Anteilnahme mit allen, die unter diesem Krieg leiden“, wie sie dem „Tagesspiegel“ sagte. „Das wäre Symbolpolitik, die alle Betroffenen in den Blick nimmt. Und genau das passiert aktuell nicht.“ Die Position der Linke sei es, Menschenrechtsverbrechen nicht mit zweierlei Maß zu messen.
Ähnlich äußerte sich der Grünen-Landesvorsitzende Philmon Ghirmai. „So richtig es ist, nach dem grausamen Terrorangriff der Hamas Solidarität mit der israelischen Bevölkerung zu zeigen, so falsch ist die Weigerung des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner, sich auch mit der palästinensischen Bevölkerung solidarisch zu zeigen“, erklärte er.
Parteien gegen zweierlei Maß
„Es darf nicht zwischen israelischen und palästinensischen Opfern unterschieden werden. Daher wäre es ein wichtiges Zeichen, aus Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung auch die palästinensische Flagge vor dem Roten Rathaus zu hissen.“
Der Forderung nach einem Abhängen israelischer Fahnen an öffentlichen Gebäuden, die jüngst von der Linke-Fraktion im Bezirk Mitte erhoben wurde, schloss sich Kerstin Wolter nicht an. „Wenn die israelische Flagge symbolisch dafür steht, dass alle Geiseln endlich aus der Gefangenschaft der Hamas befreit werden müssen, unterstützen wir das vollkommen.“
Bald zwei Jahre Krieg
Nach dem Massaker der palästinensischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel waren in Berlin an öffentlichen Gebäuden wie dem Roten Rathaus Israel-Fahnen aus Solidarität gehisst worden. Der Angriff löste den Gaza-Krieg aus, den Israel bis heute mit dem erklärten Ziel führt, die Hamas zu vernichten und israelische Geiseln zu befreien. Der Krieg fordert viele palästinensische Opfer und hat nach Angaben der Vereinten Nationen eine humanitäre Katastrophe im Gaza-Streifen zur Folge. Viele Menschen dort hungern.