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Sechsköpfige Crew klagt über Unwohlsein / Passagiere nicht betroffen Lufthansa-Maschine muss wegen verunreinigter Luft notlanden

23.10.2012, 01:18

Hamburg/Frankfurt (dapd) l Bei einem Lufthansa-Flug von Frankfurt am Main nach London-Heathrow hat es offenbar einen Zwischenfall mit verunreinigter Kabinenluft gegeben. Die Piloten setzten am Sonntagmorgen eine Dringlichkeitsmeldung ab und erbaten eine bevorzugte Landung in London, wie eine Lufthansa-Sprecherin in Frankfurt gestern sagte. Das Flugzeug sei sicher gelandet.

Dem Bericht zufolge war ein unangenehmer Geruch im Bereich der Küche aufgetreten. Die Lufthansa-Sprecherin sprach von einem nicht näher definierbaren Geruch 20 Minuten vor der Landung. Die Piloten hätten sofort "aus Vorsicht" die Sauerstoffmasken aufgezogen.

Die sechsköpfige Crew klagte demnach über Unwohlsein und begab sich nach der Landung in medizinische Behandlung. Die Untersuchung habe keinen Befund ergeben. Die Ergebnisse einer zweiten Untersuchung nach der Rückkehr nach Frankfurt seien ihr nicht bekannt. Passagiere hatten den Angaben zufolge nicht über Beschwerden geklagt. Die Ursache für den Geruch sei bisher unbekannt. Die technische Untersuchung der Maschine dauere an.

Die beiden Flugdatenschreiber wurden dem Bericht zufolge von der britischen Flugunfalluntersuchungsbehörde AAIB sichergestellt. Laut Lufthansa wurden sowohl die AAIB als auch die zuständige Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) "zeitnah" informiert.

Die Pilotenvereinigung Cockpit hatte kürzlich geschätzt, dass es mit belasteter Kabinenluft in Passagierflugzeugen allein bei "deutschen Airlines bis zu zehn Vorfälle pro Woche gibt". Bei modernen Flugzeugen wird die Kabinenluft direkt aus den Triebwerken abgezapft.

Öldämpfe können so über die Luftversorgung ins Kabineninnere gelangen.