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Richterbund Mehr nicht erledigte Fälle bei Staatsanwaltschaften

Staatsanwaltschaften in Niedersachsen und Bremen haben immer mehr zu tun. Neue Daten zeigen: Die Zahl noch zu erledigender Fälle wächst deutlich. Wo die Gründe liegen und wie sich die Zahlen künftig entwickeln.

Von dpa 30.09.2023, 08:42
Fallakten liegen auf einem Tisch.
Fallakten liegen auf einem Tisch. Swen Pförtner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Hannover/Bremen - Die Zahl der unerledigten Fälle bei den Staatsanwaltschaften ist nach Angaben des Deutschen Richterbundes gestiegen. Bis zum 30. Juni waren in Niedersachsen noch 68.591 und in Bremen 14.026 Verfahren offen, wie aus Zahlen des Richterbundes hervorgeht. In Niedersachsen entsprach das einem Anstieg um etwa neun Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 stieg die Zahl in Niedersachsen um rund 24 Prozent.

In Bremen stieg die Zahl der noch offenen Verfahren um etwa 34 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022. Im Jahr 2022 war die Zahl der Verfahren in dem Zwei-Städte-Staat noch leicht gesunken im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021.

Die Zahlen gehen auf eine Umfrage bei den Justizverwaltungen der Länder zurück. Diese hat die vom Richterbund herausgegebene „Deutsche Richterzeitung“ durchgeführt.

Die beiden Länder bilden damit keine Ausnahme in Deutschland: In nahezu jedem Bundesland steigt die Zahl unerledigter Verfahren bei den Staatsanwaltschaften. Bundesweit seien bis Ende Juni fast 850.000 Verfahren offen gewesen - 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Bundesweit habe es 2022 mehr als 5,2 Millionen neue Fälle bei den Staatsanwaltschaften gegeben. Das sei ein neuer Rekord und der Trend scheine sich fortzusetzen. Gründe sind den Angaben nach unter anderem vermehrte Straftaten nach dem Aufenthaltsgesetz, mehr Fälle im Bereich der Kinderpornografie auch infolge jüngster Strafverschärfungen oder die erweiterte Strafbarkeit von Geldwäsche.