Kriminalität Mehr Vorfälle mit Reizgas in Berlin
In einem Berliner Einkaufszentrum eskaliert ein Streit. Einer der Beteiligten zückt Reizgas. Mehrere Menschen werden verletzt. Kein Einzelfall, wie Zahlen zeigen.

Berlin - Vorfälle mit Reizgas haben in Berlin zugenommen. Das ergibt sich aus Zahlen der Polizei. Die Behörde registrierte vom 1. Januar bis zum 30. April 589 Vorfälle, bei denen Menschen Reizgas einsetzten, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Zuvor hatte der RBB berichtet.
Im Vorjahreszeitraum gab es nach den Zahlen 542 Vorfälle, 2023 waren es im selben Zeitraum 480. Im gesamten Jahr 2024 registrierte die Polizei nach eigenen Angaben 1.774 Vorfälle (2023: 1.624). Die Polizei erklärte, es sei „ein steigender Trend zu beobachten“. Die Täter seien meist männlich und erwachsen.
Viele Verletzte bei Vorfällen im Mai
Allein im Mai sorgten zwei Vorfälle in der Hauptstadt für größere Polizeieinsätze: In einem Einkaufszentrum in Berlin-Lichtenberg eskalierte in der vergangenen Woche ein Streit zwischen zwei Männern derart, dass schließlich 14 Menschen durch Pfefferspray verletzt wurden.
Anfang des Monats wurden bei einem überfüllten Gratiskonzert des Rappers Samra in den Gropius-Passagen 18 Menschen verletzt. Während des Auftritts des bekannten Musikers soll jemand nach Polizeiangaben Pfefferspray gesprüht haben. Viele Menschen hätten über Atembeschwerden, Haut- und Augenreizungen geklagt. Es gab ein Handgemenge.
Das Einatmen von Reizgas oder Pfefferspray führt in der Regel zu Reizungen der Schleimhäute. Wie stark die Auswirkungen auf den Körper sind, hängt von Empfindlichkeit des Betroffenen und von der Dosis ab. Es gibt unterschiedliche Arten von Reizgas oder Reizstoffen. Pfefferspray darf man ohne amtliche Freigabe kaufen, wenn die Dose als „Tierabwehrspray“ gekennzeichnet ist.