Messestadt Berlin Messe plant neues Kongresszentrum für bis zu 5.000 Besucher
Berlin will als Messe-Standort im internationalen Wettbewerb weiter mithalten. Doch es fehlen Kapazitäten. Die Gesellschaft plant einen Ausbau auf dem Gelände.

Berlin - Die Berliner Messe-Gesellschaft will für rund 100 Millionen Euro ein neues Kongresszentrum auf dem Gelände am Funkturm bauen. Das Gebäude soll die bisherige Halle 9 ersetzen und Platz für bis zu 5.000 Besucherinnen und Besucher bieten, sagte Messechef Mario Tobias. Der neue Standort soll vor allem ein Raum für mittelgroße Events mit Teilnehmerzahlen zwischen 1.500 und 5.000 werden. Insbesondere in diesem Segment habe Berlin als wichtiger Messe-Ort Nachholbedarf.
„Berlin muss sich fortentwickeln, um weiter in der Spitze dabei zu sein“, sagte Tobias. Wien und Barcelona planten in den nächsten Jahren ebenfalls mit dem Ausbau ihrer Messestandorte. In London sollen demnach bis zum kommenden Jahr sogar zwei zusätzliche Kongresszentren entstehen. Hier müsse Berlin mithalten.
Fast 13 Millionen Messe-Besucher im vergangenen Jahr
Im vergangenen Jahr kamen fast 13 Millionen Besucherinnen und Besucher für Messen und Kongresse nach Berlin, sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD). Es gebe deutlich mehr Potenzial. Die Messe und die Tourismus-Gesellschaft Visit Berlin haben eine Analyse in Auftrag gegeben, wonach pro Jahr etwa 76 zusätzliche Kongresse in der Hauptstadt stattfinden könnten, mit etwa 215.000 zusätzlichen Teilnehmertagen.
Das neue, 12.000 Quadratmeter große Kongresszentrum soll helfen, diese Nachfrage zu bedienen. Neben einer 7.000 Quadratmeter großen Veranstaltungsfläche soll es auch Konferenz- und Ausstellungsräume geben. „Wir planen einen Baustart im Herbst 2026“, betonte Messechef Tobias. Fertig werden soll das Gebäude bereits zwei Jahre später, im Herbst 2028. Finanziert werde das Projekt durch Eigenmittel der Gesellschaft und über Kredite. „Die Nachfrage ist da.“ Wirtschaftssenatorin Giffey betonte, das Vorhaben habe den Rückhalt des Aufsichtsrats, des Senats und der Finanzverwaltung.