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Demonstration Mutmaßlich Rechte stören ersten CSD: Auch Hitlergruß

Hunderte feiern erstmals ein Fest der Toleranz in Weißenfels. Noch bevor es losgeht, werden sie von mutmaßlich Rechten attackiert - wohl auch mit dem Hitlergruß. Der Staatsschutz ermittelt.

Von dpa Aktualisiert: 13.08.2023, 17:07
Zwei Menschen halten auf einer CSD-Demonstration sich an den Händen.
Zwei Menschen halten auf einer CSD-Demonstration sich an den Händen. Daniel Karmann/dpa/Symbolbild

Weißenfels - Beim ersten Christopher-Street-Day (CSD) in Weißenfels (Burgenlandkreis) hat es am Samstag Störungen durch mutmaßlich Rechtsextreme gegeben. Dabei soll auch der Hitlergruß gezeigt worden sein, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen. Weitere Details nannte sie mit Hinweis auf laufende Ermittlungen nicht. An der Störaktion noch vor Beginn des CSD im Bereich des Weißenfelser Marktes seien mehr als 20 Menschen beteiligt gewesen, was den Start des Umzugs verzögert habe. Von den Beteiligten sei die Identität vor Ort festgestellt und Anzeige erstatten worden.

Laut Polizei nahmen rund 600 Menschen an dem Umzug für die Rechte von homosexuellen und queeren Menschen teil. Nach den Attacken vor Beginn des CSD sei der Rest der Veranstaltung „ohne größere Vorkommnisse“ verlaufen, hieß es.

Zuvor hatte es unter anderem vonseiten der rechtsextremen Partei Der Dritte Weg Hetze gegen die Veranstaltung gegeben. Sowohl in sozialen Medien als auch auf Flugblättern wurde mit teils homophoben Aussagen Stimmung gegen den CSD gemacht. Zudem war vor kurzem eine in Regenbogenfarben bemalte Treppe an einer Schule in Naumburg von bislang Unbekannten mit den Farben der Reichsflagge in schwarz-weiß-rot übermalt worden.

Landrat Götz Ulrich (CDU) betonte als Schirmherr der Veranstaltung daher, es sei wichtig, Unterstützung zu signalisieren. Gerade solche rechtsextremen Positionen machten deutlich, wie wichtig dies sei. Neben extremen Positionen sei es aber auch sonst für homosexuelle oder queere Menschen nicht immer leicht, sich in ländlichen Regionen akzeptiert zu fühlen.

Der FDP-Landtagsabgeordnete Maximilian Gludau, der bei der Eröffnung des CSD dabei war, sagte laut Mitteilung: „Leider gab es bereits im Vorfeld Anfeindungen und Hetze gegen die Veranstaltung und auch am Rande des CSD selbst. Es ist gut und zeugt von Mut, dass die Veranstaltenden sich von den Angriffen nicht einschüchtern lassen haben.“

Der Christopher Street Day wird weltweit gefeiert. Die Bewegung geht auf Ereignisse im Juni 1969 zurück, als Polizisten in New York eine Bar in der Christopher Street stürmten und so einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transmenschen auslösten.