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2. Handball-Bundesliga Nach DHB-Urteil: Termin für Wiederholungsspiel noch offen

In der 2. Liga wird die Partie Essen gegen Dessau nach einem Urteil des DHB-Bundesgerichts neu angesetzt. Brisant: Das Team aus Sachsen-Anhalt könnte noch absteigen. Doch die Spieler sind im Urlaub.

Von dpa 18.06.2025, 14:43
In der 2. Handball-Bundesliga muss die Partie zwischen TuSEM Essen und dem Dessau-Roßlauer HV wiederholt werden.
In der 2. Handball-Bundesliga muss die Partie zwischen TuSEM Essen und dem Dessau-Roßlauer HV wiederholt werden. Tom Weller/dpa

Leipzig - Die Terminfindung für das Wiederholungsspiel in der 2. Handball-Bundesliga, das noch Auswirkungen auf die Abstiegsfrage haben könnte, gestaltet sich weiter schwierig. Das Präsidium der Handball-Bundesliga (HBL) steht mit dem Deutschen Handballbund (DHB) und allen Beteiligten in einem regen Austausch. Nach dpa-Informationen soll das Spiel zwischen TuSEM Essen und dem Dessau-Roßlauer HV 06 auf jeden Fall Ende Juni ausgetragen werden, unbedingt vor Saisonende am 30. Juni. Darauf einigte sich das HBL-Präsidium auf einer Sitzung am Mittwoch.

Warum ein Wiederholungsspiel nötig ist

Nach einer Entscheidung des DHB-Bundesgerichts vom 12. Juni muss die Begegnung wiederholt werden, da es einen spielentscheidenden Regelverstoß von Zeitnehmer und Sekretär gegeben hatte. Dessau hatte die Partie am 27. April in Essen mit 28:27 gewonnen. Brisant: Verliert Dessau das Wiederholungsspiel, ist der DRHV anstelle des ASV Hamm-Westfalen abgestiegen. Dem Liga-Elften Essen droht solch ein Szenario nicht.

Was war passiert? Nach einer Auszeit wenige Sekunden vor Spielende standen sieben Dessauer Spieler auf dem Feld, obwohl das Team wegen einer Zeitstrafe in Unterzahl war. Weder den Schiedsrichtern noch den Offiziellen war dies aufgefallen, weshalb Essen einen Einspruch gegen die Wertung des Spiels einlegte.

Spieler nun im Urlaub, teils in Argentinien und Indonesien 

Das Problem: Nun befinden sich viele Spieler und Trainer schon im Urlaub. „Nach Vorstellung der HBL müssten im Grunde beide Clubs den ihren Angestellten für den Zeitraum vom letzten Saisonspiel bis zum 30. Juni wirksam gewährten gesetzlichen Erholungsurlaub vollständig entziehen und die Spieler mit sofortiger Wirkung anweisen, aus dem Urlaub zurückzukehren“, teilte Dessaus Geschäftsführer Sebastian Glock in einer Stellungnahme mit. 

Die Urlaube, teils in Argentinien und Indonesien, wurden „naturgemäß bereits vor dem fraglichen Spiel gegen TuSEM Essen gewährt und seitens der Spieler gebucht und bezahlt“.

HBL-Chef Bohmann: „Wer in den Urlaub fährt, selber schuld“

HBL-Chef Frank Bohmann sieht keine andere Möglichkeit als ein Wiederholungsspiel. „Das sind die Regeln, zu denen wir und auch alle anderen Klubs uns verpflichtet fühlen“, sagte er dem Streaming-Portal Dyn. Auch eine ins Gespräch gebrachte Erweiterung auf 19 Teams ist kein Thema.

Das Verfahren sei am letzten Spieltag offen gewesen. „Wer in den Urlaub fährt, muss ich sagen, selber schuld“, sagte Bohmann dem Streaming-Portal Dyn und betonte: „Das wird ganz, ganz sicher vor dem 30. Juni stattfinden.“

Dessau: Regelverstoß lag beim Kampfgericht

Die Dessauer sehen den Regelverstoß allein beim Kampfgericht und betonen: „In keinem denkbaren Szenario hätte es den letzten drei Sekunden des Spiels noch dazu kommen können, dass es mehr als ein Unentschieden gibt und der Dessau-Roßlauer HV 06 absteigt.“